12.04.2018: Ein amerikanisches Leben

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Malcolm X - Bild
Malcolm X - Bild

In Malcolm X zeichnet Spike Lee das Leben des Black-Muslim-Anführers nach, der für die Nation-of-Islam-Organisation predigte und nach einer Pilgerfahrt nach Mekka doch noch Martin Luther King die Hand zur Versöhnung entgegenstreckte.

Spike Lee setzt aber schon deutlich früher an: bei der Kindheit Malcolm Littles, dessen Familie vom Ku Klux Klan drangsaliert wird, später führt er ein Gangsterleben in Harlem und unterzieht sich beim Friseur schmerzhaften Prozeduren, um seine Haare zu glätten und die Weißen zu imitieren. Erst im Gefängnis kommt die Wandlung: Malcolm legt den Sklavennamen Little ab, bildet sich, tritt dem Islam bei. Für Malcolm X versetzte Spike Lee Anfang der 1990er Jahre einige Berge: so war erst Norman Jewison als Regisseur vorgesehen, doch Lee überzeugte die Produzenten, dass nur ein Schwarzer die Geschichte von Malcolm X verfilmen könne. Außerdem gelang es ihm vor Ort in Mekka zu drehen, was zuvor nur für Dokumentarfilme erlaubt worden war.  Die Anstrengungen zahlten sich aus: Malcolm X ist von epischer Breite und landete bei Martin Scorsese und Roger Ebert auf den Listen der besten zehn Filme der 1990er Jahre.

Malcolm X von Spike Lee mit Denzel Washington, Al Freeman Jr. und Angela Bassett, 22:25 Uhr auf 3sat

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