11.03.2019: Schönheit und Grausamkeit
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Aus ehelichen Verwicklungen um ein Paar Ohrringe strickte Max Ophüls eines der Meisterwerke des französischen Kinos der 1950er Jahre. Oder, so befand der Kritiker Andrew Sarris: „The most perfect film ever made.“
In Madame de… verkauft die Komtesse Louise (Dannielle Darrieux) ein paar Ohrringe, um ihre Schulden zu tilgen. Ihrem Gatten, General André (Charles Boyer) sagt sie, sie hätte die Schmuckstücke verloren. Doch er erfährt vom Juwelier Rémy (Jean Debucourt) die Wahrheit, kauft die Ohrringe zurück und schenkt sie seiner Maitresse (Lia Di Leo). Die Ereignisse in Madame de… entwickeln sich schnell zu einer Dreiecks-Tragödie. Besonders die elegant montierten Ballsequenzen mit ihrer opulenten Ausstattung, den bauschigen Kostümen und der beweglichen Kamera bilden so etwas wie die Essenz von Ophüls’ Meisterschaft. Ohne sich je auf Großaufnahmen oder Sentimentalität verlassen zu müssen, erzählt uns der Regisseur darin viel über die Schönheit, aber auch die Grausamkeit zwischenmenschlicher Gefühle.
Madame de… von Max Ophüls mit Danielle Darrieux, Charles Boyer und Vittorio de Sica, 20:15 Uhr auf Arte
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