10.08.2018: Ein komischer Heiliger

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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St. Vincent von Theodore Melfi
St. Vincent von Theodore Melfi

Vincent McKenna (Bill Murray) schimpft wie ein Rohrspatz, säuft wie ein Loch, er hurt, verspielt sein Geld und begegnet seinen Mitmenschen mit Verachtung. Weiß der Geier, wieso Oliver Bronstein (Jaeden Lieberher) in ihm einen Heiligen zu erkennen meint.

Der Junge ist kürzlich mit seiner Mutter (Melissa McCarthy) umgezogen und hatte mit seinem neuen misanthropischen Nachbarn eigentlich keinen guten Start. Trotzdem wird Vincent bald für ihn zum Babysitter und unterweist Oliver in den Künsten der Selbstverteidigung gegen fiese Schul-Bullys. Mit St. Vincent gab der Newcomer Theodore Melfi 2014 sein Regiedebüt — und konnte mit dem Drehbuch, das zuvor auf der Black List der besten unveröffentlichten Manuskripte stand — umgehend einen 1A-Cast verpflichten. Natürlich dominiert der kratzbürstige Bill Murray diese schmissige Mischung aus Komödie und Drama — und so lässt sich leicht darüber hinwegblicken, dass der Film im Kern sicher nicht die originellste Geschichte erzählt. Pluspunkte gibt es zudem noch für den Soundtrack, mithilfe dessen Melfi so etwas wie eine Geschichte des rebellischen Mainstream-Rock erzählt: von Bob Dylan bis Green Day.

St. Vincent von Theodore Melfi mit Bill Murray, Melissa McCarthy und Naomi Watts, 21:00 Uhr auf One

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