08.08.2019: Ein Mann mit einer Geschichte

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Salt and Fire von Werner Herzog
Salt and Fire von Werner Herzog

Wenn Werner Herzog einen Katastrophenfilm dreht, muss man auf alles gefasst sein. Auch auf einen Film, der sich eigentlich nur mit der abstrakten Idee einer Katastrophe befasst.

In Bolivien hat sich durch jahrelange Verschmutzung ein Salzsee gebildet, der immer weiter expandiert und zu allem Überfluss thront in seiner Mitte auch noch ein Supervulkan, von dem die Frage nicht ist, ob er ausbricht, sondern nur: wann? Drei Forscher (Veronica Ferres, Gael García Bernal und Volker Michalowski) werden dorthin entsannt um Daten zu sammeln. Bei ihrer Ankunft werden sie jedoch von den Männern eines ominösen Bösewichts (Michael Shannon) entführt. Wie in so vielen seiner Filme versteht es Werner Herzog in Salt and Fire vorzüglich seine Zuschauer in eine Reihe absurder Situationen zu werfen, in denen noch das logischste die Anspielungen auf sein eigenes Werk sind: Die Kamerafahrt über die Wände eines Klosters, die an Die Höhle der vergessenen Träume erinnert. Eine Einstellung, die wie die heiße Wüstenversion des depressiven Pinguins aus Begegnungen am Ende der Welt erscheint. Werner Herzogs eigene kurze Cameo-Rolle wird im Abspann geführt als „Mann mit einer Geschichte“. Nichts würde den Regisseur besser beschreiben.

Salt and Fire von Werner Herzog mit Michael Shannon, Veronica Ferres und Gael García Bernal, 00:15 Uhr auf Arte

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