07.09.2018: Auf den Schurken abonniert

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Nachts wenn der Teufel kam - Bild
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Nach seiner Rückkehr aus den USA drehte Robert Siodmak (so schrieb er in seiner Autobiografie) nur noch zwei Filme, auf die er wirklich stolz war: die Theaterverfilmung Die Ratten und den oscarnominierten Nachts, wenn der Teufel kam.

Für Nachts, wenn der Teufel kam stützte sich Siodmak auf den Fall des geistig eingeschränkten angeblichen Serienmörders Bruno Lüdke, der in den 1940er Jahren eine ganze Serie von Morden gestand, die zum Teil nie stattgefunden hatten. Möglicherweise wurden ihm lediglich unaufgeklärte Morde in die Schuhe geschoben. Siodmak ging es allerdings weniger darum Tathergänge wahrheitsgemäß zu rekonstruieren als vielmehr „einen wirklichen Anti-Nazi-Film zu machen“. Tatsächlich klagt Nachts, wenn der Teufel kam vor allem die Machthaber auf allen Ebenen des „Dritten Reiches“ an, die sich ungeachtet der Wahrheit von Verbrechen in die Karten spielen lassen. In der Rolle des Bruno Lüdke bedeutete der Film auch den Durchbruch für den jungen Mario Adorf, der daraufhin allerdings jahrelang auf Schurkenrollen abonniert war.

Nachts, wenn der Teufel kam von Robert Siodmak mit Claus Holm, Werner Peters und Mario Adorf, 22:25 Uhr auf 3sat

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BR

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