07.05.2018: Die große Melancholie
Ein Beitrag von Katrin Doerksen
Mit La Grande Bellezza — Die große Schönheit lieferte Paolo Sorrentino 2013 den vielleicht schönsten Film seiner kompletten Karriere ab. Dafür gab es im Jahr darauf den Oscar für den Besten fremdsprachigen Film.
Sein 65. Geburtstag steht an: der Journalist Jep Gambardella (Toni Servillo) muss sich wohl oder übel eingestehen, dass die Jugend hinter ihm liegt. Die Vergänglichkeit macht ihm Angst, deswegen fallen ihm die ausschweifenden Feste und das Getue der Großstadtschickeria, in der er sich sonst stets bewegte wie ein Fisch im Wasser, immer mehr auf die Nerven. Er wandelt durch das golden beschienene Rom und sinniert längst vergangenen Zeiten hinterher. Ein Hauch von Fellinis La Dolce Vita — Das süße Leben liegt über dem Film, nur das mittlerweile eben die Ära Berlusconi herrscht — das Sprichwort von der spätrömischen Dekadenz drängt sich auf. Paolo Sorrentino kann sich die satirischen Zwischentöne nicht verkneifen, zumeist erklärt er in La Grande Bellezza — Die große Schönheit jedoch in poetisch-melancholischen Bildern Rom seine Liebe.
La Grande Bellezza — Die große Schönheit von Paolo Sorrentino mit Toni Servillo, Carlo Verdone und Sabrina Ferilli, 21:50 Uhr auf Arte
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