03.06.2018: Gleichberechtigung

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

Meinungen
Kramer gegen Kramer - Bild
Kramer gegen Kramer - Bild

Kramer gegen Kramer ist einer dieser Filme, die den unanfechtbaren Status von Meryl Streep als Weltbester zeitgenössischer Schauspielerin zementierten. Sie gewann damit den ersten Oscar ihrer Karriere — damals noch als Beste Nebendarstellerin.

Streep spielt in dem Drama eine Ehefrau und Mutter, die eines Tages ihren Mann Ted (Dustin Hoffman) verlässt, einen erfolgreichen Werbefachmann, weil sein Job ihm wichtiger ist als seine Familie. Der Verlassene steht daraufhin als alleinerziehender Vater da. Die Situation verkompliziert sich noch, als sie sich zu einem ausgewachsenen Sorgerechtsstreit entwickelt, in dem vor allem die Anwälte beider Parteien keine Skrupel kennen. Kramer gegen Kramer reflektierte in seinem Erscheinungsjahr 1979 die sich verändernden Ansichten über die Elternschaft. Sowohl die Sichtweisen der Mutter als auch jene der Vaters werden im Film berücksichtigt. Hinter den Kulissen ging es jedoch weniger gleichberechtigt zu. Wie Meryl Streep später berichtete, belästigte Hoffman sie am Set, nahm ihre Herangehensweise an die Darstellung der Joanna nicht ernst und schlug sie in einer Szene tatsächlich ohne Vorwarnung. Am Ende ist es trotzdem vor allem ihre Leistung, die den Film zu etwas Besonderem macht: ihre Verteidigungsrede vor Gericht verfasste Streep selbst und allein für diese Szene gebühren ihr schon alle Oscars dieser Welt.

Kramer gegen Kramer von Robert Benton mit Meryl Streep, Dustin Hoffman und Jane Alexander, 20:15 Uhr auf Arte

Weitere TV-Tipps für heute:
Die Schlemmerorgie
von Ted Kotcheff
20:15 Uhr
Tele 5
Jurassic Park 3
von Joe Johnston
20:15 Uhr
RTL II
von Marco Ferreri 22:35 Uhr
Tele 5
Auf der Flucht
von Andrew Davis
22:50 Uhr
Sat1
von Fatih Akin 23:30 Uhr
3sat
von Christian Petzold 23:35 Uhr
ARD
Der Mann, der zu viel wusste
von Alfred Hitchcock
02:40 Uhr
Tele5

Meinungen