02.05.2018: Slave to her Rhythm

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Grace Jones: Bloodlight and Bami von Sophie Fiennes
Grace Jones: Bloodlight and Bami von Sophie Fiennes

Auch wenn es bei Arte (durchaus zutreffend) Amazing Grace heißt: dahinter verbirgt sich das filmische Porträt Grace Jones: Bloodlight & Bami, das erst kürzlich in viel zu wenigen Kinos gezeigt wurde.

Bloodlight wird das rote Licht genannt, mit dem im Tonstudio signalisiert wird, dass gerade eine Aufnahme läuft. Bami heißt eine jamaikanische Brotsorte. Damit stehen die beiden Pole, zwischen denen sich der Dokumentarfilm bewegt. Einerseits interessiert sich die Filmemacherin Sophie Fiennes (The Pervert’s Guide to Cinema) für das glamouröse Leben auf der Bühne und direkt dahinter, andererseits für Jones’ Wurzeln. Die unterschiedlichen Qualitäten des Materials deuten auf die lange Zeit hin, die Fiennes die Künstlerin begleitet. Dabei ist Grace Jones: Bloodlight & Bami kein Dokumentarfilm, der sein Subjekt kritisch von allen Seiten betrachtet, er erliegt schon recht schnell der Faszination Grace Jones. Ob sie nun durch die Straßen Jamaikas läuft, einen TV-Produzenten zur Schnecke macht, weil sie nicht inmitten leichtbekleideten Frauen auftreten will oder auf der Bühne scheinbar mühelos einen Hula-Hoop-Reifen um die Hüften kreisen lässt. We are slaves to her rhythm!

Grace Jones: Bloodlight & Bami (Amazing Grace) von Sophie Fiennes, 22:35 Uhr auf Arte

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BR

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