02.01.2019: Hommage an den Stummfilm

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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The Artist von Michel Hazanavicius
The Artist von Michel Hazanavicius

Die Oscarverleihung 2012 stand ganz im Zeichen des Stummfilms — denn mit Michel Hazanavicius’ The Artist hatte dort ein in Schwarzweiß gedrehtes Melodram ohne Ton ganz groß abgeräumt.

Wobei: So ganz ohne Ton natürlich nicht. Schon Stummfilme waren nicht wirklich stumm und auch The Artist spielt gekonnt mit Musik, Stille und gelegentlichen Sound-Effekten. Etwas ganz besonderes ist der Film trotzdem: George Valentin (Jean Dujardin) ist ein Filmstar der 1920er Jahre, der der jungen Statistin Peppy Miller (Bérénice Bejo) zu ihrem Durchbruch verhilft. Doch dann entwickelt sich die Filmtechnik weiter und während Valentins Stern im Verglühen begriffen ist, scheint Peps ihren ehemaligen Mentor nun zu überstrahlen. So ungewöhnlich wie es ist, dass ein Film sich heutzutage an den Kinokonventionen der 1920er Jahre orientiert, könnte man The Artist bei aller Nostalgie beinahe einen Experimentalfilm nennen, der selbstreflexiv die Geschichtlichkeit seiner eigenen Mittel verhandelt. Das fängt schon bei den Zwischentiteln an, die beispielsweise um einen Ehestreit einzuleiten verkünden: „Wir müssen reden.“

The Artist von Michel Hazanavicius mit Jean Dujardin, Bérénice Bejo und John Goodman, 20:15 Uhr auf Arte

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