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TV-Tipp

Die tägliche TV-Schau: Samstag, 20.01. und Sonntag, 21.01.2018

Meinungen

Mit Der Bär drehte Jean-Jacques Annaud (Der Name der Rose) 1988 einen Tierspielfilm, der das Wildlife-Genre aus der Ecke der harmlosen Kinderfilme herausholte. Auch wenn seine Dramaturgie manchmal durchaus an Disney erinnerte.


(Bild aus Der Bär; Copyright: ARD Degeto)

Ein Grizzlyjunges verliert durch einen Unfall seine Mutter und schließt sich in der Not einem ausgewachsenen Kodiakbären (Bart The Bear, auch bekannt u.A. aus Legenden der Leidenschaft) an, der mit Mühe und Not Jägern entkommen konnte. Die beiden erleben gemeinsam einige Abenteuer, doch dann wird es brenzlig: die Jäger lassen sich nämlich nicht so leicht abschütteln. Um Der Bär einen derartigen Erfolg werden zu lassen, galt es einige Risikos einzugehen. Annaud bereitete sich sechs Jahre lang vor und der Dreh in den Dolomiten (das Setting ist allerdings British Columbia im Jahre 1885) war gefährlich. Trotz eines Handlungsstrangs mit Menschen verzichtet der Film außerdem weitgehend auf Dialoge. Doch zusätzlich zu den tollen Landschaftsaufnahmen geht das Konzept der Antropomorphisierung voll auf: Menschen und Bären lassen Gnade walten. Tricksequenzen und Puppen aus Jim Henson’s Creature Shop lassen die Halluzinationen des Jungen nach einer Überdosis Fliegenpilze zum psychedelischen Trip werden.

Der Bär von Jean-Jacques Annaud mit Tchéky Karyo, Jack Wallace und dem Kodiakbären Bart The Bear, 22:10 Uhr auf ServusTV

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(Trailer zu Der Bär)

Außerdem zu sehen:

Harry Potter und der Halbblutprinz von David Yates, 20:15 Uhr auf Sat1

Loriots Pappa ante Portas von Vicco von Bülow, 20:15 Uhr im SWR

Midnight Run — 5 Tage bis Mitternacht von Martin Brest, 20:15 Uhr auf ZDFneo

O Brother, where art thou? — Eine Mississippi-Odyssee von Joel und Ethan Coen, 20:15 Uhr auf ServusTV

Georg Baselitz — Ein deutscher Maler von Evelyn Schels, 21:40 Uhr auf 3sat

Nachtfalken von Bruce Malmuth, 22:10 Uhr auf ZDFneo

Immer die Radfahrer von Hans Deppe, 22:45 Uhr im BR

Wenn die Gondeln Trauer tragen von Nicolas Roeg, 00:40 Uhr im RBB

Harsh Times — Leben am Limit von David Ayer, 02:20 Uhr auf Pro7

Zwei hinreißend verdorbene Schurken von Frank Oz, 03:40 Uhr auf ZDFneo

 

Sonntag, 21.01.2018

Mit Paul Verhoevens Meisterwerk Die totale Erinnerung endete 1990 Arnold Schwarzeneggers klassische Phase. Plötzlich war er verwundbar, seine Identität unsicher, seine sonst makellose Form von der Auflösung bedroht.


(Bild aus Die totale Erinnerung; Copyright: Kinowelt)

In Die totale Erinnerung manifestiert sich einmal mehr die Lesart Schwarzeneggers als queerer Körper: er tarnt sich als riesige wabbelige Frau und überhaupt scheint es von der Mutantin mit den drei Brüsten bis zu zahlreichen weiblichen Griffen in den männlichen Schritt eine Besessenheit des Films mit Geschlechtsorganen zu geben. Eigentlich erzählt Verhoeven aber eine Geschichte, in der man schon bald nicht mehr zwischen Realität und künstlich eingepflanzten Erinnerungen unterscheiden kann: der Bauarbeiter Quaid (Schwarzenegger) träumt ständig davon ein Agent im Unabhängigkeitskampf des Mars zu sein. Als er zur Firma Recall Incorporated geht, die Träume zumindest in der Erinnerung wahr werden lassen kann, läuft sein geordnet geglaubtes Leben mit Ehefrau Lori (Sharon Stone) aus dem Ruder. Die Architekturen sind in Die totale Erinnerung genauso verschachtelt wie die Realitäts- und Traumebenen. Da ist es ein Leichtes, über ein paar veraltete Effekte hinwegzublicken: der Film ist noch immer ein Meisterwerk.

Die totale Erinnerung von Paul Verhoeven mit Arnold Schwarzenegger, Sharon Stone und Michael Ironside, 20:15 Uhr auf Arte

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(Trailer zu Die totale Erinnerung)

Außerdem zu sehen:

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug von Steven Spielberg, 20:15 Uhr auf Sat1

Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123 von Joseph Sargent, 20:15 Uhr auf Tele5

Express in die Hölle von Andrey Konchalovskiy, 22:20 Uhr auf Tele5

Der Kongress von Ari Folman, 23:35 Uhr auf ARD

Wehe, wenn sie losgelassen von Géza von Cziffra, 00:00 Uhr im BR

Die Schlacht um Midway von Jack Smight, 01:40 Uhr auf RTL2

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