Arte strahlt heute Abend erstmals die digital restaurierte Fassung des Melodramas Opfergang von Veit Harlan aus. Eine ehemals geschnittene Szene wurde wieder eingefügt und die pastelligen Farben des Agfacolorverfahrens leuchten.
(Bild: Opfergang; Copyright: ZDF)
Die „Reichswasserleiche“ Kristina Söderbaum spielt in Opfergang eine für sie typische Rolle: die temperamentvolle, lebenslustige Aels Flodéen, die sich, ohne dass er es zuerst bemerkt, bei gemeinsamen Ausritten in ihren Nachbarn Albert (Carl Raddatz) verliebt, der aber mit der kühlen Octavia (Irene von Meyendorff) verheiratet ist. Ähnlich wie der aus Kostengründen gleichzeitig entstandene Immensee ist Opfergang ein schwer einzuordnendes Stück Film. Einerseits quillt ihm die NS-Ideologie verstörenderweise aus jeder Pore, vor allem eben die Opferbereitschaft bis zum Letzten. Zum Anderen kann man sich aber auch nur schwer von der Sogwirkung des Melodramas befreien, die Goebbels „Todeserotik“ nannte. Opfergang wirkt wie ein deliranter, so künstlicher wie körperlicher Fiebertraum.
Opfergang von Veit Harlan mit Kristina Söderbaum, Carl Raddatz und Irene von Meyendorff, 22:00 Uhr auf Arte
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