zurück zur Übersicht
TV-Tipp

Die tägliche TV-Schau: Montag, 11.12.2017

Meinungen

Arte strahlt heute Abend erstmals die digital restaurierte Fassung des Melodramas Opfergang von Veit Harlan aus. Eine ehemals geschnittene Szene wurde wieder eingefügt und die pastelligen Farben des Agfacolorverfahrens leuchten.


(Bild: Opfergang; Copyright: ZDF)

Die „Reichswasserleiche“ Kristina Söderbaum spielt in Opfergang eine für sie typische Rolle: die temperamentvolle, lebenslustige Aels Flodéen, die sich, ohne dass er es zuerst bemerkt, bei gemeinsamen Ausritten in ihren Nachbarn Albert (Carl Raddatz) verliebt, der aber mit der kühlen Octavia (Irene von Meyendorff) verheiratet ist. Ähnlich wie der aus Kostengründen gleichzeitig entstandene Immensee ist Opfergang ein schwer einzuordnendes Stück Film. Einerseits quillt ihm die NS-Ideologie verstörenderweise aus jeder Pore, vor allem eben die Opferbereitschaft bis zum Letzten. Zum Anderen kann man sich aber auch nur schwer von der Sogwirkung des Melodramas befreien, die Goebbels „Todeserotik“ nannte. Opfergang wirkt wie ein deliranter, so künstlicher wie körperlicher Fiebertraum.

Opfergang von Veit Harlan mit Kristina Söderbaum, Carl Raddatz und Irene von Meyendorff, 22:00 Uhr auf Arte

 

Außerdem zu sehen: 

Chloe von Atom Egoyan, 20:15 Uhr auf One

Der blaue Engel von Josef von Sternberg, 20:15 Uhr auf Arte

Matrix von Lana und Lilly Wachowski, 20:15 Uhr auf Kabel eins

James Bond 007 — Die Welt ist nicht genug von Michael Apted, 22:15 Uhr im ZDF

Matrix Reloaded von Lana und Lilly Wachowski, 23:05 Uhr auf Kabel eins

So viele Jahre liebe ich dich von Philippe Claudel, 23:05 Uhr im MDR

Die verlorene Ehre der Katharina Blum von Rainer Werner Fassbinder, 23:15 Uhr im NDR

Hitlers Hollywood von Rüdiger Suchsland, 23:35 Uhr auf Arte

Spion zwischen zwei Fronten von Terence Young, 23:35 Uhr im WDR

4 Könige von Theresa von Eltz, 00:30 Uhr im ZDF

Cotton Club von Francis Ford Coppola, 00:40 Uhr im HR

Wenn es Nacht wird in Paris von Jacques Becker, 01:15 Uhr auf Arte

Meinungen