André Ripois (Gérard Philipe) verbringt seine Tage damit durch die Stadt zu flanieren und Frauen zu verführen. In seinem Drama Liebling der Frauen zeichnete René Clement 1954 das Bild eines gerissenen Verführers.
(Bild aus Liebling der Frauen; Copyright: Arte)
René Clément gewann mehrfach den Oscar und den Goldenen Löwen, er feierte kommerzielle Erfolge, drehte mit Jacques Tati, gilt als einer der wichtigsten französischen Nachkriegsregisseure und bereitete der Nouvelle Vague den Boden — und doch wird er bei manchen Leuten den Ruf nicht los, ein seelenloser Techniker zu sein. Zu unrecht — sein Kino hat einfach etwas sehr Nüchternes, ist es doch direkt vom Stil des italienischen Neorealismus inspiriert. Das ist auch in Liebling der Frauen deutlich zu spüren: Catherine Ripois (Valerie Hobson) hat genug von den Eskapaden ihres Mannes, also reicht sie die Scheidung ein. Aber das kommt André gerade recht, er ist nämlich schon dabei ihre beste Freundin Patricia (Natasha Parry) zu bezirzen und erzählt ihr von seinem umtriebigen Liebesleben. Gérard Philipe bezeichnete die Rolle des André später als seine Beste.
Liebling der Frauen von René Clément mit Gérard Philipe, Valerie Hobson und Joan Greenwood, 23:55 Uhr auf Arte
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