Nach ihrem Horrorfilm Babadook ist Jennifer Kents zweiter Spielfilm eine Mischung aus Rape-and-Revenge und Kostümdrama. Gemein ist beiden Filmen, dass sie mithilfe von Genreelementen metaphorisch von Terror und Unterdrückung erzählen. In The Nightingale, der im vergangenen Jahr auf dem Filmfestival von Venedig seine Premiere feierte, geht es um die irische Straftäterin Clare (Aisling Franciosi) in der Strafkolonie Van Diemen’s Land, dem heutigen Tasmanien, die sich an die Fersen eines britischen Offiziers (Sam Claflin) heftet, um Rache für ein schreckliches Vergehen an ihrer Familie zu üben.

Aber The Nightingale ist auch kontemplatives Arthousekino, das sich Zeit nimmt für feine Beobachtungen. So nimmt Clare etwa die Dienste des Aborigine-Spurenlesers Billy (Baykali Ganambarr) in Anspruch, der ebenfalls ein Trauma mit sich herumträgt. In den USA startet The Nightingale im August in den Kinos. Jetzt heißt es Daumen drücken für einen deutschen Starttermin.