Im Jahr 1970 reiste der italienische Autorenfilmer Luchino Visconti um die Welt, um einen ganz besonderen Jungen zu finden: Die Besetzung des Tadzio für sein kommendes Meisterwerk Tod in Venedig. Er fand ihn schließlich in dem schwedischen Schauspieler Björn Andrésen, damals 15 Jahre alt, den er als den schönsten Jungen der Welt deklarierte. Sogar einen Dokumentarfilm drehte er über seine Suche nach der ultimativen Schönheit: Alla ricerca di Tadzio.

Gute 50 Jahre später trägt Björn Andrésen die Erinnerungen an seine Jugend noch immer mit sich herum wie einen lästigen Schatten: Als Jugendlicher unvermittelt ins Rampenlicht gestoßen, wurde er über Nacht zum internationalen Star, zum Teen-Idol in Japan, zum Sexsymbol, dem sich erwachsene Männer und Frauen mit nur sehr wenig Distanz näherten. Die schwedischen Dokumentarfilmer Kristina Lindström und Kristian Petri setzen ihm nun mit The Most Beautiful Boy in the World ein Denkmal. Er feiert dieser Tage auf dem Sundance Film Festival seine Weltpremiere.