An einer Stelle heißt es im atmosphärisch-dichten Trailer, man solle sich von Tieren fernhalten. Vor allem dann, wenn man unbewaffnet ist. Was aber, wenn der Mensch das gefährlichste Tier von allen ist? 

Der rumänische Filmemacher Cristian Mungiu gehört seit dem Gewinn der Goldenen Palme mit 4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage zu den wichtigen Regisseuren der Gegenwart. Auch seinen neuen Film R.M.N.  präsentiert Mungiu selbstverständlich an der Côte d’Azur. Das liegt zum einen daran, dass das Festival seine Lieblinge hat, was vor allem den Wettbewerb durchaus langweilig erscheinen lässt. Doch sind die Filme des Rumänen eben auch von enormer Qualität, geprägt von einer ernsthaften Konzentration auf die Conditio humana. 
 

R.M.N. erzählt von Matthias, der in sein Heimatdorf zurückkehrt. Eigentlich arbeitet er in Deutschland. Vor Ort trifft er auf seine ehemalige Geliebte, muss sich um seinen gebrechlichen Vater kümmern und sich mit den Ängsten seines Sohnes herumschlagen. Dann sorgen zwei ausländische Fabrikarbeiter dafür, dass rassistische Vorurteile ausbrechen und sich wie ein Virus verbreiten: Ängste, Konflikte und Frustrationen lassen die Stimmung kippen.