Nach seinem letzten Film Leto über eine Gruppe Punk-Musiker im Leningrad der frühen 80er kehrt der russische Regisseur Kirill Serebrennikov zum Farbfilm zurück und springt zugleich in die Zeit nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Dort lebt Petrov (Semyon Serzin) in Yekaterinburg, getrennt von seiner Frau, einer Bibliothekarin, die eine Leidenschaft dafür hegt, böse Männer umzubringen. Das ist aber nicht das einzig Seltsame hier: Inmitten einer Grippewelle erkrankt die Familie und beginnt, Halluzinationen zu entwickeln. Und plötzlich verschwimmt die Grenze zwischen Wirklichkeit und Traum, Leben und Tod.

Seine Premiere feierte Petrov’s Flu vergangenes Jahr in Cannes und stieß dort auf großen Zuspruch. Kein Wunder, zeugt doch allein schon der Trailer von einem dynamischen, visuell beeindruckenden, mitreißenden und — mal wieder — reichlich systemkritischen Film. In Deutschland war der Streifen erstmals beim Filmfest München 2022 zu sehen, ein regulärer Kinostart steht leider noch nicht fest.