Wer hat bei der Hetzjagd über den Lost Highway hinweg eigentlich nicht sein Ohr verloren? Wem hat Nick Cage in der Schlangenlederjacke auch den Rasenmäher geklaut? Und wieso will man seit dem Tod von Laura Palmer eigentlich den Kaugummi rückwärts kauen? Es ist schon eine eigentümliche Beziehung, die wir zu David Lynch pflegen: Die Rätsel bleiben endlos, während uns dennoch die abgründig-schönsten Bilderwelten geschenkt werden. Dieser Filmemacher hat eine derart eigene Sicht auf die Welt, dass man sich ihm nicht entziehen kann. Entweder man liebt seine Filme, oder man hasst sie. Dazwischen gibt es wenig. Aber ist das nicht bei allen großen Künstler_Innen so?

Nun versucht sich Regisseur Alexandre O. Philippe in seinem Dokumentarfilm-Essay Lynch/Oz anzunähern, indem er das Narrativ des Zauberers von Oz als Analysefolie verwendet. Seit Wild at Heart wissen wir, dass Lynch diese Geschichte verehrt. Aber passt sie auch auf seine Biografie? Spaß wird es so oder so machen, das Rätselraten weiterzutreiben. Nur David wird nicht so erfreut sein; er kann Erklärungsversuche nicht besonders gut leiden.