Warten auf Godot. Unendlich lange, bis in die Ewigkeit. Aber er wird kommen. Oder etwa nicht? Becketts Theaterstück ist das wohl berühmteste Werk über die Monotonie des Wartens, die Leere und das Nichts. Das Motiv taucht allerdings in unterschiedlichsten Varianten immer wieder auf. Unzählige Künstler*Innen haben sich damit beschäftigt, mit der Sinnlosigkeit der Existenz. Sarte in Der Ekel. Camus in seinen Essays und seiner Figur des Sisyphos, der unentwegt damit beschäftigt ist, einen Stein den Berg hinaufzurollen. Die Tatarenwüsten des italienischen Schriftstellers Dino Buzzati ist eine weitere, sehr bekannte Variation: Eine Gruppe von Soldaten halten eine Fort an der Grenze. Ein junger Soldat widmet sich der Vorbereitung auf den Feind, der niemals zu kommen scheint. Wahnhafte Monotonie und militärische Strenge verbinden sich zu einer unheimlichen Parabel.

Die Regisseurin Jessica Woodworth, die bislang durch ihre gemeinsamen Filme mit Peter Brosens (King of the Belgians, Khadak) bekannt geworden ist, hat sich nun des Romans angenommen und ihn für die Leinwand adaptiert. Herausgekommen ist ein eigentümlicher, wahnhafter Film, dem keine Zeit zugerechnet werden kann. Der Trailer verspricht eine Reise in existenzielle Abgründe und rhythmische Körperästhetiken.