Die Körper- und Sexualpolitik im islamischen Tschad ist männlich. Wird eine Frau vergewaltigt und daraufhin schwanger, ist dies eine Entehrung des weiblichen Körpers, die mit sozialer Ausgrenzung bestraft wird. Regisseur Mahamat-Saleh Haroun  hat ein filmisches Plädoyer für Freiheit und Selbstbestimmung gedreht, dass mit dem Schweigen über das Schicksal so vieler Frauen bricht.
Erzählt wird die Geschichte von Amina, die als alleinerziehende Mutter von ihrer Familie und der Gesellschaft verstoßen wurde. Als ihre 15-jährige Tochter vergewaltigt und schwanger wird, bahnt sich eine unausweichliche Katastrophe an, denn auch eine Abtreibung steht im Tschad unter Strafe.
Allein der Mut des Regisseurs und seines Teams ist beeindruckend, dieses Thema so offen zu thematisieren. Bereits im Trailer wird deutlich, mit welch eindringlicher Stille Lingui sein Anliegen zu Gehör bringt und gleichzeitig eine berührende Mutter-Tochter-Geschichte erzählt.