Stadtallendorf in Hessen, eine kleine Industriestadt, multikulturell und vielschichtig. Genau hier hat Herr Bachmann seine Klasse, es ist die 6b, die weitestgehend aus Kindern besteht, die aus Familien mit Migrationshintergrund stammen. Es gibt so einige Brücken zu schlagen und Barrieren zu überwinden, sprachliche, kulturelle, strukturelle. Doch Herr Bachmann nimmt sich dieser Aufgabe mit einer Engelsgeduld und ganz, ganz viel Menschlichkeit an.

Das Beobachtungsobjekt von Maria Speths intimem Dokumentarfilm Herr Bachmann und seine Klasse steckt bereits im Titel, und der Film gibt Einblick in einen sozialen Raum, der so fundamental wichtig für die Entwicklung junger Menschen ist und doch gern mal vernachlässigt wird, in der öffentlichen Wahrnehmung wie auch von politischer Seite. Geschlagene dreieinhalb Stunden nimmt sich Speth dafür Zeit. Doch das ist auch notwendig — und lohnt sich. Auf der Berlinale konnte Herr Bachmann und seine Klasse bereits begeistern, am 16. September soll der reguläre Kinostart folgen.