Liebesfilme sind eine komplizierte Angelegenheit. Immerzu balanciert man am Rande zum Kitsch und zur Sentimentalität. Mit Take this Waltz hat die als Schauspielerin bekannte Sarah Polley (Dawn of the Dead) 2013 einen poetischen und gleichsam geerdeten Film über weibliches Begehren, Treue und die Möglichkeiten der Liebe gedreht. Ihr Regiedebüt hat die Kanadierin 2009 mit dem einfühlsamen Alzheimer-Drama An ihrer Seite vorgelegt.

Die Autorenfilmerin Polley dreht nicht am Fließband, wählt ihre Themen mit bedacht und arbeitet lange an den Drehbüchern. Das merkt man ihren Filmen auch an, fühlt diese Aufrichtigkeit in den schön komponierten, aber niemals aufdringlichen Bildern. Nun kündigt sich mit Die Aussprache der neue Film an und erneut geht es das Verhältnis zwischen Mann und Frau: Eine Gruppe von mennonitischen Frauen kommt auf einem Heuboden zusammen, um den sexuellen Übergriffen in ihrer Gemeinde ein Ende zu bereiten. Wie aber ist die eigene Religiosität mit dem Aufbegehren in Einklang zu bringen? Und wie befreit man sich aus den Normen der eigenen Gemeinschaft. Mit Frances McDormand, Claire Foy, Rooney Mara und Jessie Buckley versammelt Polley eine großartige Riege an Darstellerinnen.