In Sachen Genrefilm wird dem deutschen Kino ja gern vorgeworfen, sich vom amerikanischen „inspirieren“ zu lassen. Im Falle von Deadstream scheint das jedoch mal anders herum zu sein: Die erste Spielfilm-Regiearbeit von Joseph Winter erinnert verblüffend an die deutsche Produktion Heilstätten (2018), in dem mehrere YouTuber*innen zu Promozwecken eine Nacht in den Beelitzer Heilstätten verbrachten und dabei — natürlich — echten Horrorgestalten begegneten. Das passiert auch dem Protagonisten von Deadstream (gespielt von Winter), der eine Nacht im „verfluchtesten Haus der USA“ überleben will.

Allerdings scheinen sowohl das Produktionsniveau (siehe die grausig ausgestalteten Kreaturen) wie auch der Humor hier ein deutlich höheres Niveau zu erreichen als in der deutschen Quasi-Vorlage. Das Ergebnis ist in seiner Inszenierung ein recht klassischer PoV-Found-Footage-Film, der jedoch eine gehörige Portion Gruselspaß verspricht. Wann und wie Deadstream hierzulande erscheint, wissen allerdings nur die Geister.