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Trailer des Tages

Brainwashed: Sex-Camera-Power

Ein Beitrag von Joachim Kurz

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Brainwashed: Sex-Camera-Power - Trailer (englisch)
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Nicht erst seit der #MeToo-Bewegung hat (endlich) ein Umdenken in der Filmbranche stattgefunden: Ausgelöst durch die Anlagen wegen sexueller Belästigung und systemischer Übergriffe nicht nur in Hollywood richtet sich der kritische Blick zunehmend auch auf ein Problem, das letztendlich seit der Frühzeit des Kinos besteht: Die Objektifizierung und Sexualisierung des weiblichen Körpers, die sich tief in die DNA des Films und des Kinos eingeschrieben hat. 

Die US-amerikanische Regisseurin und Kamerafrau Nina Menkes beschäftigt sich auch in ihren eigenen Filmen seit längerem schon mit Fragen der Repräsentanz von Fragen. In Brainwashed geht es aber vor allem um die Darstellungsformen von weiblichen Körpern im Mainstream-Kino. Welche Rollen haben Frauen inne, wie ist ihre Anordnung im Raum, welche Perspektive nimmt dabei die Kamera ein — wie mit einem Seziermesser analysiert sie Szenen der Filmgeschichte und es Gegenwartskinos und zeigt, wie sehr wir uns als Publikum schon an diese Darstellungsweisen gewöhnt haben, wie sehr sie schon Bestandteil eines filmischen Kanons sind — und wie es anders gehen könnte.

Nina Menkes‘ kenntnisreicher Dokumentarfilm, der im Wesentlichen auf ihren Lectures zum Thema basiert, war bei zahlreichen Festivals zu sehen — unter anderem bei der Berlinale, der Viennale und dem London Film Festival. Umso bedauerlicher, dass der Film es in Deutschland nie in die Kinos schaffte und so ein Gutteil dieser enorm wichtigen Aufklärungsarbeit einfach versandet

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