Man hört ein leichtes Plätschern zu Beginn des Films: Es sind Aufnahmen aus einem Schwimmbad, eine junge Frau springt ins Wasser, zieht eine Bahn, wendet. Die Kamera zeigt uns ihren Körper, aber irgendetwas wirkt anders. Ist es der Ausschnitt? Ist es die Art, wie hier der weibliche Körper dem Blick der Zuschauer*innen preisgegeben wird? 

Die junge Frau heißt Christine (Sandy McLeod), ist angehende Autorin und braucht dringend einen Job. Da schlägt ihr ihre Freundin Nan (gespielt von der Künstlerin Nancy „Nan“ Goldin selbst) vor, sich bei Variety zu bewerben, einem Pornokino, das eine Ticketverkäuferin sucht. Aufgrund der Wartezeiten, hat sie Zeit, sich mit ihrer Umgebung bekannt zu machen. Und nach und nach taucht sie ein in die Pornoindustrie, entwickelt eine regelrechte Faszination. Dort lernt sie Louie (Richard M. Davidson) kennen, mit dem sie auf ein Date geht. Es entspinnt sich eine mysteriöse Verkettung von Ereignissen. 

Variety ist ein in 1983 entstandener Independent Film von Bette Gordon, dessen Drehbuch von Gordon und Kathy Acker geschrieben wurde. Es geht dem Film um den „Versuch, männlich dominierte Blickstrukturen aufzubrechen“, so das Arsenal Berlin, wo der Film zurzeit kostenlos gestreamt werden kann. 

Verfügbar ist der Film noch bis zum 17. April 2020 im Arsenal 3, dem neu eingerichteten und kostenfreien Streamingservice des Berliner Kinos.