Genau, es geht um DIE Paris. Die millionenschwere Erbin des Hilton-Hotelimperiums, die Original Influencerin, die in den Nuller Jahren berühmt dafür wurde berühmt zu sein und in ihrer Realityshow The Simple Life davon sprach noch nie in ihrem Leben einen Wischmop benutzt zu haben.

This is Paris ist trotzdem nicht der Film, für den man ihn halten könnte. Sicher, er zeigt eine blonde Schönheit mit Modelmaßen, die 19 Produktlinien herausbringt und dafür um die ganze Welt reist; deren Schrank mehr Schuhe beinhaltet als sie jemals tragen könnte. Trotzdem lässt sich wohl mit Sicherheit sagen, dass es bisher noch keinen Film gab, der ungefilterter hinter die Fassaden der Kunstfigur Paris Hilton blicken durfte. Denn dass sie uns eine Kunstfigur präsentiert, ist im Film in jedem Moment offensichtlich.

Alexandra Deans Kamera begleitet Hilton auf Schritt und Tritt. Sie durfte private Familienvideos verwenden und Verwandte wie Paris‘ Schwester Nicky Hilton interviewen, die ein sonst eher zurückgezogenes Leben führen. In Kombination mit gelegentlichen animierten Sequenzen ergibt sich so das Bild einer Tomboy-Kindheit und einer rebellischen Jugend. Aber auch ein Bild finsterer Traumata, die aus Paris Hilton eine Getriebene machen und viele ihrer fragwürdig erscheinenden Auftritte in ein völlig neues Licht rücken. Nicht zuletzt konfrontiert This is Paris uns mit den düsteren Seiten unserer eigenen Faszination für die Influencer-Kultur und für das fragwürdige Ideal das eigene Leben der Arbeit zu widmen um immer mehr Reichtum anzuhäufen.

Als YouTube-Original steht This is Paris kostenfrei auf der Videoplattform zur Verfügung.