Pulgasari ist der einzige Film der Welt mit internationalem Kultstatus aus Nordkorea. Genau, das hermetisch abgeriegelte Land unter der Fuchtel der Kim-Diktatoren hat ein eigenes Kino, von dem man im Rest der Welt nicht allzu viel mitbekommt. Pulgasari bildet die Ausnahme — denn seine Entstehungsgeschichte ist genauso spektakulär wie der Film selbst.

Die Kurzfassung: Anfang der 1980er Jahre wollte Kim Jong-il das nordkoreanische Kino auf internationales Niveau heben und entführte zu diesem Zweck einen südkoreanischen Erfolgsregisseur. Shin Sang-ok bekam nach einigen Jahren in Arbeitslagern in der DPRK nie dagewesene Budgets und technische Mittel in die Hand und drehte damit eine Handvoll bemerkenswerter Filme. Der bekannteste: Pulgasari, inspiriert vom Erfolg der japanischen kaiju eiga — Monsterfilme à la Godzilla.

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Die nordkoreanische Version spielt während eines mittelalterlichen Bauernaufstandes. Die japanischen Ursupatoren beschlagnahmen alles Metall der armen koreanischen Bauern, was ihre Arbeit zusätzlich erschwert. Bis ein alter Mann im Gefängnis aus einem Reisklumpen eine kleine gehörnte Figur formt, die kurz darauf zum Leben erwacht. Eisen fressend wird sie immer größer und schlägt sich im Kampf auf die Seite der Bauern. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Im Kern ist Pulgasari ganz klar Propaganda, die die Erinnerungen der Koreaner an die Zeit der japanischen Besatzung zu ihren Zwecken nutzt. Aber er ist eben auch — und diesem Charme kann man sich nur schwer erwehren — ein Monsterfilm der 1980er Jahre.

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