Ein neues Werk von Martin Scorsese sorgt gewöhnlich für wesentlich mehr Aufmerksamkeit als sie Pretend it’s a City bisher hierzulande zuteil wurde. Wir sind dafür, dass sich das schleunigst ändert!

Den Filmemacher und die kratzbürstige Schriftstellerin Fran Lebowitz verbindet schon seit Jahrzehnten eine Freundschaft, die sich wohl nur an diesem einen zentralen Ort auf diese Art und Weise entwickeln konnte: New York City! Die Heimatstadt der beiden Intellektuellen und der große Wunschtraum zahlloser Menschen auf der ganzen Welt. Pretend it’s a City ist eine siebenteilige Dokuserie über Lebowitz — geboren 1950 in New Jersey, 1969 Umzug nach NYC, Jobs als Taxifahrerin und Pornoschriftstellerin, schließlich Kolumnen in Andy Warhols Interview-Magazine, Essaysammlungen, Texte für die Vanity Fair.

Die üblichen Archivmaterialien und Interviews mit Weggefährten treten in Pretend it’s a City zurück hinter Gespräche zwischen Lebowitz und Scorsese, bei denen Letzterer vor lauter heiserem Gelächter kaum zu Wort kommt. Es ist eine Freude, der blitzgescheiten, komplett angstbefreiten Lebowitz bei ihren scharfen, provokativen Kulturanalysen zuzuhören. Dabei wird die Serie automatisch auch zum Porträt einer Metropole in stetem Wandel. Vor COVID-19 gedreht zeigt sie ein übersprudelndes New York; in der aktuellen Situation umso mehr ein unwiderstehlicher Sehnsuchtsort.

Pretend it’s a City ist zum Streamen verfügbar auf Netflix.