Ab wann heiligt der Zweck (nicht mehr) die Mittel? Die Umweltaktivisten Josh (Jesse Eisenberg), Dena (Dakota Fanning) und Harmon (Peter Saarsgard) wollen in Night Moves einen Staudamm in die Luft sprengen. Für sie ist das Wasserkraftwerk eines der vielen Symbole der ressourcenfressenden Industrie, die sie so sehr verabscheuen. Nach ausgiebiger Vorbereitung ist es endlich so weit und ihr Plan scheint aufzugehen. Doch dann wird plötzlich ein Camper vermisst.

Kelly Reichardt (First Cow) entspinnt in Night Moves ein komplexes Geflecht moralischer Ambivalenzen und Paradoxien. Umweltaktivisten werden zu Umweltterroristen — und trotzdem ist ihr Ansinnen prinzipiell nachvollziehbar. Doch auch sie selbst hadern mit sich. Der Reflexion wird dabei — dank der entschleunigten, geradezu hypnotischen Erzählweise — viel Platz eingeräumt.

Night Moves ist ab heute 30 Tage lang im Katalog von Mubi zu sehen.