Die DDR und der Krimi, das ist eine vorbelastete Beziehung. Ein ewiger Spagat zwischen den Bedürfnissen des Genres und zensorischen Zwängen. Ein Film, der auf diesem Spannungsfeld tanzt, ist Mord am Montag (1968) vom damaligen Nachwuchsregisseur Hans Kratzert, der danach vorrangig Kinderfilme drehte. Befördert oder weggelobt, Auslegungssache wahrscheinlich.

Herbert Köfer und Eberhard Esche spielen in Mord am Montag die beiden Ermittler, die anrücken, als in einer westdeutschen Großstadt ein Fotomodell tot in seinem Apartment aufgefunden wird. Ebenfalls dort versteckt: Eine Handvoll Rohdiamanten. Die Spur führt zu einem Schieberring mit Verbindung nach Kapstadt und zu dem einflußreichen Industriellen Dr. Vogelsang.

Mord am Montag beginnt mindestens genauso mondän wie einige der schönsten BRD-Krimis des Jahrzehnts, mit einer Fahrt durch die nächtliche, hell erleuchtete Großstadt. Elegantes Schwarzweiß, schwärzeste Schatten, feucht glänzender Asphalt. Und nur auf den ersten Blick ist die Rolle der Bösen hier klar zugewiesen. Woran verzweifeln die Kommissare tatsächlich? An einem einzelnen Verbrechen? Oder an einem System, gegen das nicht anzukommen ist? Der Film ist komplett auf dem YouTube-Kanal der DEFA verfügbar.