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Streaming-Tipp des Tages: Mandy

Ein Beitrag von Christian Neffe

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Mandy - Trailer (englisch)

Trash-Horror trifft Dario Argento: Nein, Mandy — die zweite Regiearbeit von Panos Cosmatos (Beyond the Black Rainbow) — ist kein Film für die breite Masse, sondern einer, der viel Geduld und gewisse geschmackliche Vorlieben verlangt, diese aber mit einer wahnsinnig interessanten Mischung aus Slasher-Plot und hyperstilisierter Ästhetik belohnt. Nicolas Cage will sich hier an den Mördern seiner Freundin (Andrea Riseborough) rächen, den Mitgliedern einer okkulten Biker- und Drogen-Sekte, angeführt von einem wahnwitzigen, selbsternannten Propheten (Linus Roache), und greift dabei zu äußert blutigen Mitteln.

Die reichlich generische Handlung konterkariert Cosmatos allerdings durch eine Inszenierung, die auf Zeitlupen, Farbfilter (allem voran Rot), dröhnende, psychedelische Musik (der Soundtrack ist die letzte Arbeit aus der Feder des isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson) und surreale Illustrationen setzt. Das macht Mandy zu einem filmischen Fiebertraum, der — nach dem zugegeben etwas langatmigen Einstieg — eine Sogwirkung sondergleichen entwickelt. Cage stürzt sich Hals über Kopf ins Overacting, was allerdings bestens zu dieser kruden Mischung aus Horror, Slasher, Fantasy und Drogenfilm passt. Es gibt Kettensägenduelle, Hellraiser-artige Kontrahenten und ganz, ganz viel Blut. Was für eine Mixtur, was für ein Film, was für ein Fest!

Mandy ist aktuell in der Flatrate von Amazon Prime Video und bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe verfügbar.

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