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Streaming-Tipp des Tages: Jin-Roh - Die Wolfsbrigade

Ein Beitrag von Christian Neffe

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Jin-Roh - Die Wolfsbrigade
Jin-Roh - Die Wolfsbrigade

Das japanische Anime-Kino kann nicht nur knuffig bunt (siehe Studio Ghibli) oder romantisch verkitscht, sondern auch düster, dreckig, dystopisch. Das bewies in den 80ern bereits Akira — und auch Jin-Roh — Die Wolfsbrigade von 1999 gehört zu jenen Filmen, die zeigen, wie hart und „erwachsen“ Zeichentrick sein kann. Angesiedelt in einer alternativen Zeitlinie, in der die Nazis den Zweiten Weltkrieg gewonnen haben, herrscht im Tokio der 50er-Jahre ein faschistisches Regime, das jeglichem Widerstand mit unerbittlicher Härte begegnet, exekutiert von der titelgebenden Wolfsbrigade, schwer gepanzerten Einheiten, aus deren Helmen rot glühende Augen erstrahlen.

Im Mittelpunkt steht Kazuki Fuse, ein Mitglieder dieser Einheit, das nach einem gescheiterten Einsatz das System und seine eigene Moral zu hinterfragen beginnt. Fuse schließt sich einem Komplett der Polizei an, die die Wolfsbrigade entmachten will, und stolpert so in die tödlichen Machtspiele, die innerhalb von Tokios Sicherheitskräften ausgefochten werden.

Unnachgiebig, brutal und mit einer ordentlichen Portion Mythologie und Symbolismus aufgeladen wirft Jin-Roh grundlegende Fragen über den Preis von Gerechtigkeit und (vermeintlichem) Frieden auf, über Freiheit und Repression, über gesellschaftliche und individuelle Moral. Auch wenn der Einstieg in diese faszinierende Dystopie Einstieg etwas holprig ausfällt.

Jin-Roh — Die Wolfsbrigade ist aktuell in der Flatrate von Amazon Prime Video und Joyn+ zu sehen, außerdem bei TVNow kostenlos, aber mit Werbeunterbrechungen.

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