Harold (Bud Cort) ist etwa 20 Jahre alt und lebt ohne Vater, dafür mit seiner versnobten Mutter in einer großen Villa in Kalifornien. Ein Leben, das ihm keinerlei Freude bereitet und ihn langsam in die Depression treibt, weshalb er gegenüber seiner Mutter immer wieder seinen Tod fingiert, was die aber schon längst nicht mehr glaubt. Ein wenig Freude bereitet es ihm außerdem, auf Beerdigungen fremder Menschen zu gehen, wo er eines Tages eine ältere Frau namens Maude (Ruth Gordon) kennenlernt. Die Alt-Hippie-Dame sprüht nur so vor Vitalität und Lebensfreude — wodurch sich auch Harolds Gemütsfassung langsam bessert.

Harold und Maude ist eine der wohl ungewöhnlichsten Liebesgeschichten des US-Kinos. Hal Ashbys zweiter Regiearbeit war seinerzeit kein kommerzieller Erfolg vergönnt, gilt inzwischen jedoch als Kultfilm, der sich auf wunderbar schräge und zugleich warmherzige Weise im Spannungsfeld zwischen Tod und Leben bewegt, den prüden, oberflächlichen Teilen der US-Gesellschaft einen Stich ins Herz versetzt und trotz makaberer Anklänge eine klar lebensbejahende Botschaft vermittelt. Mit rund eineinhalb Stunden Laufzeit ist die Tragikomödie außerdem angenehm kurzweilig. Und dass der fantastische Soundtrack aus der Feder von Cat Stevens stammt, soll ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.

Harold und Maude ist aktuell bei Amazon Prime Video verfügbar.