Auch in diesem Jahr ist wieder alles ein bisschen anders. Kein Berlinale-Stress im Februar, keine Stars am Potsdamer Platz und übermüdete Filmfans vor den Kinos. Schade — aber immerhin tröstet uns das Streamingangebot ein kleines bisschen über diese Lücke im Terminkalender hinweg.

Der Filmfriend etwa versammelt derzeit in einem Special eine Handvoll hübsch kuratierter Filme, die in den letzten Jahren auf der Berlinale liefen und dort auch ausgezeichnet wurden. Mit dabei: ein 2019er Wettbewerbsbeitrag aus Mazedonien. Teona Strugar Mitevskas Schwarze Komödie macht uns mit einer mazedonischen Tradition bekannt: Immer am 19. Januar wirft ein Priester ein Kruzifix in den Fluss und die jungen Männer des Dorfes springen hinterher. Wer es findet, dem winken Segen und Glück für das kommende Jahr.

Doch Skandal! In Gott existiert, ihr Name ist Petrunya ist es die alleinstehende Titelheldin, die das Kreuz findet. Eine Frau! Das gab es noch nie und Mitevska zeigt mit einem untrüglichen Gespür für das Absurde, wie vor allem die Männer des Dorfes zunehmend die Nerven verlieren. Das ist manchmal erschreckend, manchmal sehr berührend und die meiste Zeit unglaublich witzig.

Gott existiert, ihr Name ist Petrunya ist derzeit auf der Bibliotheken-Streamingplattform Filmfriend sowie im Abo von Amazon Prime Video zu sehen. Zum Leihen und Kaufen außerdem verfügbar auf Chili und Kino on Demand.