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Streaming-Tipp des Tages für Kinder: Tom und Hacke

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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Tom und Hacke - Trailer

Kein weichgespültes Detektivgeschichtchen ist das, sondern ein veritabler Kinderkrimi, platziert in einer bayerischen Kleinstadt. Das Leben im Jahr 1948 ist hart, der Schwarzmarkt blüht, und natürlich will sich der eine oder andere besonders bereichern. Die beiden Waisenjungen Thomas Sojer (genannt Tom) und Bartel Hacker (Hacke) beobachten zufällig ein Verbrechen, einen Mord. Aus Angst vor dem Täter schwören sie sich, niemandem davon zu erzählen – aber dann wird es erst schwierig, dieses Versprechen zu halten, und schließlich auch gefährlich.

Norbert Lechners Tom und Hacke verdankt natürlich mehr als nur seinen Namen der erzählerischen Verwandtschaft zu Tom Sawyer und Huckleberry Finn; zugleich bietet er ein dichtes Portrait der rauen Nachkriegszeit: Tom wohnt bei seiner Tante, die ihn und ihren eigenen Sohn mühsam mit Näharbeiten finanziell über Wasser hält, Hacke wohnt im Wald und hat gar keine Familie mehr. Die Kinder haben viel Zeit für sich, die Erwachsenen sind beschäftigt, traumatisiert, misstrauisch – und besorgt, überraschend liebevoll, selbstlos. Das alles passiert in schönstem  Bairisch, so viel Realismus muss sein; im Gedächtnis bleibt aber vor allem, wie spannend es letztlich zum dramatischen Ende hin ausgeht, bei dem Tom und Hacke die Rahmenbedingungen ihrer Freundschaft noch einmal klar abstecken müssen.

(FSK 6, empfohlen ab 10 Jahren; auf amazon Prime und filmfriend in der Flatrate, überall als VoD)

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