Lilo hat seltsame Hobbies – zum Beispiel sammelt sie Fotos übergewichtiger Tourist_innen – und ist eine, sagen wir, eigenwillige? durchsetzungsstarke? freiheitsliebende? Persönlichkeit. Ihre große Schwester Nani jedenfalls hat alle Hände voll mit ihr zu tun, zumal sie nach dem Tod der Eltern nicht nur für sie beide sorgen muss, sondern auch befürchtet, dass das Jugendamt Lilo in ein Heim oder eine Pflegefamilie stecken möchte.

Die Situation wird nicht gerade leichter, als „Experiment 6-2-6“ auf Kaua‘i notlandet, das gefährliche Ergebnis eines illegalen genetischen Experiments, dessen einzige Bestimmung es ist, Tod und Vernichtung zu bringen. Die galaktischen Ordnungshüter sind ihm dicht auf den Fersen, können aber nicht verhindern, dass das sehr wandelbare Viech 6-2-6 im Tierheim von Lilo als (zugegeben, sehr seltsamer) Hund „Stitch“ adoptiert wird. Da treffen sich zwei Figuren von äußerst starkem Willen, es fliegt so einiges in die Luft, vor allem aber findet sich da Familie zusammen.

Lilo & Stitch ist einer der ungewöhnlichsten Disney-Animationsfilme, nicht zuletzt dank seiner zwei sehr anarchisch orientierten Titelfiguren; er verzichtet aber auch sonst auf viele fragwürdige Standards des Hauses, etwa die völlig unrealistischen Körperproportionen, die viele Disney-Prinzessinnen mitbringen. Stattdessen konzentriert sich der Film zunächst auf die so liebevolle wie konfliktgeladene Beziehung der beiden Schwestern und auf das große Chaos, das Stitch und die ihn verfolgenden Agenten verursachen. Irgendwann fällt ein Satz für die Ewigkeit: „Oh, gut. Mein Hund hat die Kettensäge gefunden!“ Da hat man sein Herz aber schon längst an diese Figuren mit ihren wilden Herzen verloren.

(FSK 0, empfohlen ab 7 Jahren. Bei Disney+ in der Flatrate, auf zahlreichen Plattformen als VoD)