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Streaming-Tipp des Tages für Kinder: Hexen hexen

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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Hexen hexen
Hexen hexen

Hexen hassen Kinder. Sie sinnen, das ist der Anfang des Übels, nach immer neuen Wegen, sie zu quälen und zu vernichten – die Oberhexe hat da einen neuen Plan: Sie will mit einem magischen Ingredient in Süßwaren alle Kinder ruckzuck in Mäuse verwandeln und so aus dem Weg schaffen. Auf einer Hexenkonferenz soll dies beschlossen werden, der kleine Luke bekommt es zufällig mit und wird dann selbst in eine Maus verwandelt… Wie soll er da jetzt noch die anderen Kinder retten?

Es ist eine einzigartige Kombination von Talenten, die dieses groteske, brutal lustige, schwarz beängstigende Monstrum und Meisterwerk von Kinderfilm in die Welt gebracht hat. Verfilmt wurde ein Roman von Roald Dahl, der ja nicht dafür bekannt ist, sich zurückzuhalten mit seinen abgründigen Fantasien. Als Regisseur war Nicolas Roeg dabei, der die Kamera oft ganz nah an die Hexen heranbewegt, bis ihre Gesichter durch das Objektiv noch weiter verzerrt erscheinen, schiefe Zähne, haarlose Köpfe. Die großartige Anjelica Huston schließlich, kurz darauf dann in einem anderen Film die perfekte Verkörperung von Morticia Addams, versteckt sich als Oberhexe über weite Strecken des Films hinter wildesten Gesichtsprothesen.

Hexen hexen ist nichts für jüngere oder sensiblere Kinder, in all seinen Abgründen, man braucht eigentlich kindliche Unschuld und zugleich erwachsene Widerstandskraft. Dann aber ist das lustig und schrecklich, abstoßend und anziehend. Misogyn natürlich – das Stereotyp der Hexe, das Böse in den Frauen wird hier groß ausgebreitet – aber eben auch nicht: Die Männer, die hier in den Nebenrollen auftauchen, sind noch viel erbärmlichere Gestalten. Es braucht dann doch den klaren Blick und die Selbstlosigkeit des Kindes, um die Welt zu retten.

FSK 6, empfohlen ab frühestens 10 Jahren

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