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Streaming-Tipp des Tages für Kinder: Ein Monster in Paris

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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Ein Monster in Paris - Trailer (deutsch)

Der Anfang des 20. Jahrhunderts war, bevor der Erste Weltkrieg alle hochfliegenden Hoffnungen niederschlug, eine Zeit des Aufbruchs und der wundersamen technischen Erfindungen ebenso wie wissenschaftlichen Entdeckungen, in der alles möglich schien – kein Wunder, dass die „Belle Epoque“ letztlich die Blaupause für Steampunk und andere Fantasy-Geschichten war. Mittendrin, im Jahr 1910, die Seine hat gerade die halbe Stadt unter Wasser gesetzt, spielt Éric Bergerons Ein Monster in Paris. Émile Petit, eigentlich Filmvorführer in einem der neuen Kinos, und sein Freund Raoul, bringen versehentlich ein Experiment im Botanischen Garten durcheinander – daraus entsteht ein Monster, ein ins Riesenhafte vergrößerter Floh, der zugleich mit einer wunderbaren Gesangsstimme begabt ist.

Die Kreatur muss natürlich gejagt werden, und es folgt eine nicht immer originelle, aber stets wunderschön anzusehende Jagd durch die Stadt, über Theaterbühnen und an allen Sehenswürdigkeiten der Metropole vorbei (die schönsten stammen ja genau aus dieser Zeit). Natürlich ist Francœur, das Monster, keineswegs monströs, sondern von weichstem Herzen, und ebenso selbstverständlich ist der Polizist, der ihn mit Verve jagt, an Freundlichkeiten nicht interessiert; aber sieht man von den durchaus bekannten Plotelementen ab, mit denen Ein Monster in Paris hantiert, so gibt es einen stellenweise recht eigenwillig animierten Film zu sehen, der sich seine Stadt ganz zu eigen macht, sie strahlen und leuchten lässt, vor allem aber in seinen Gesangsnummern (im Original mit den Stimmen von Matthieu Chedid und Vanessa Paradis) sehr zu berühren weiß.

(FSK 0, empfohlen ab 9 Jahren; vielerorts als VoD)

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