In den USA gehört dieser Film zu den beliebtesten modernen Märchenfilmen, in Deutschland ist er interessanterweise kaum bekannt – vielleicht, weil das zugrunde liegende Buch, William Goldmans „Die Brautprinzessin“ (der englische Titel „The Princess Bride“ sperrt sich offenbar einer eindeutigen Übersetzung), hier nicht so bekannt ist (zu unrecht!). Vielleicht auch, weil das zugrunde liegende Buch noch einmal einen ganzen Schwung besser und erwachsener ist als der Film. Aber Goldman war ja selbst ein Profi des Filmgeschäfts, er hat auch das Drehbuch für die Verfilmung geschrieben und dabei die sensationell komische Meta-Ebene weggelassen, die seinen Roman so großartig macht. Der Film Die Braut des Prinzen ist aber immer noch toll, weil er noch stärker mit visuellen Gags und seinen seltsamen Figuren arbeitet.

Als da wären: Der Fechter Inigo Montoya, der Rache für seinen ermordeten Vater will. Der Riese Fezzik, der nur in Reimen spricht. Der böse Prinz Humperdinck. Die schöne Buttercup. Der geheimnisvolle Mann in Schwarz. Sie alle laufen durch eine deutlich ironisch gemeinte Fantasy-Welt voller Wunder und bizarrer Orte (etwa den Feuersumpf, in dem die RVAGs leben, Ratten von außergewöhnlicher Größe). Rob Reiner hat diesen Film zwischen Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers und Harry und Sally gedreht, voller Momente höchster Lustigkeit. Mark Knopflers Musik, man kann von dem Mann ja denken, was man will, bekommt man anschließend nicht mehr aus dem Ohr, und der Auftritt von Billy Crystal und Carol Kane gehört mit zum komischsten, was das Kino je hervorgebracht hat.

FSK 6, empfohlen ab 10 Jahren

Verfügbar auf den großen VoD-Plattformen