Zwei Waisenkinder auf der Suche nach einer bessere Welt: Die beiden Jungs Zana und Dana haben in Bekas durch eine Dachluke hindurch einen Blick auf die Leinwand eines Kinos erhaschen können, auf Richard Donners Superman. Die Sehnsuchtsmaschine Film setzt die Jungs in Bewegung, Zana will nach Amerika, in „die große Stadt, in der Superman lebt“ – und hat wirklich nicht den Hauch einer Ahnung, wie weit weg das ist vom Irak Saddam Husseins, damals in den 1990ern.

Die Jungs sind aufeinander angewiesen, auch wenn sie unterschiedliche Ziele verfolgen – der etwas ältere Dana will vor allem der Familie seines Schwarms Helliya hinterherreisen. Es folgen gemeinsame Abenteuer, offene Konflikte und Momente der Einsamkeit und Verzweiflung: ein Roadmovie also, aber die Weiten Amerikas sind weit weg. Stattdessen realistische Härte, allenthalben Schläge für Waisenjungs und eine dramatische Szene kurz vor Schluss, die so aufreibend ist, dass man verzweifeln könnte – auch als etwas abgehärtetes Elternteil. In der Stille und den Gesprächen zwischendurch aber wachsen diese Brüder uns und einander nur immer enger ans Herz, das ist offen und ehrlich und grausam und furchtbar und kompliziert und am Ende doch mit einem Hauch von Hoffnung, einfach nur, weil Zana und Dana einander haben.

(FSK 6, empfohlen ab 9 Jahren; bei Maxdome in der Flat, sonst fast überall als VoD)