Nächster Halt: Fruitvale Station von Regisseur und Autor Ryan Coogler (Creed, Black Panther) schildert die letzten 24 Stunden im Leben von Oscar Grant, der am Morgen des 1. Januar 2009 an dem titelgebenden Bahnhof in Oakland, Kalifornien von einem Polizisten hinterrücks erschossen wurde. Dennoch: Trotz dieser unfassbaren Tragödie steht in Fruitvale Station nicht der Tod, sondern das Leben im Mittelpunkt. Grant (Michael B. Jordan) wird als einfühlsamer und ambivalenter Charakter gezeichnet, der sich um eine Lösung für die finanziellen und persönlichen Probleme seiner Mitmenschen sorgt, der es seiner Freundin, seiner Tochter und dem Rest seiner Familie recht machen will. Und der dabei mit seiner Vergangenheit, die er zum Teil als Drogenhändler und Gefängnisinsasse verbracht hat, kämpft.

Fruitvale Station gibt nicht vor, die Ereignisse des 31. Dezembers 2008 dokumentarisch aufzuarbeiten. Vielmehr versteht er sich als Milieustudie — und als Plädoyer gegen Rassismus und Ungerechtigkeit sowie die Polizeigewalt, die unmittelbar daraus entwächst. Ein fantastischer Cast und eine tolle Kamera-/Schnittarbeit machen ihn darüber hinaus zu einem überaus ästhetischen Film, der bis heute nichts von seiner Wirkung verloren hat.

Verfügbar bei Netflix und bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.