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Streaming-Tipp des Tages: Ein Leben für den Film - Lotte Eisner

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Lotte Eisner (m) 1978 während der Dreharbeiten zu "Nosferatu" mit Werner Herzog und der Filmcrew.
Lotte Eisner (m) 1978 während der Dreharbeiten zu "Nosferatu" mit Werner Herzog und der Filmcrew.

Die Anekdote ist legendär: Im November 1974 erfährt Werner Herzog, dass die Filmhistorikerin Lotte Eisner in Paris schwer erkrankt ist. „Das darf nicht sein!“, denkt er und läuft zu Fuß los. Von München nach Paris, um sie durch diesen Opfergang zu retten. Eisner lebte danach noch ein paar Jahre weiter und Herzog schrieb über seine Erfahrungen das Buch Vom Gehen im Eis.

Wer war die Frau, die, wie Herzog sagt, schon die Lumière-Brüder und Méliès, die Eisenstein, Kurosawa und Kubrick gleichermaßen mit ihrem Leuchten beeindruckte und die besonders für die Regisseure des Jungen deutschen Films eine so große Bedeutung hatte? Dieser Frage nimmt sich der Dokumentarfilm Ein Leben für den Film — Lotte Eisner von Timon Koulmasis an. Die gebürtige Berlinerin ging als Jüdin ins französische Exil und baute in Paris die Cinémathèque française mit auf, schuf mit Die dämonische Leinwand eine epochales Werk über das Weimarer Kino und schrieb von Anfang an zugetan über die Nouvelle Vague, den Jungen Deutschen Film à la Herzog, Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder. Eine schillernde Figur, ein zentraler Schlüssel zum Verständnis der europäischen Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Ein Leben für den Film — Lotte Eisner steht noch bis zum 25. März 2021 in der Arte Mediathek.

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