Viele kennen Olli Schulz als den Blödelbarden aus Pro7-Sendungen mit Joko und Klaas, der als dauerbesoffener Reporter Schulzkowski die Berliner Schickeria belästigt oder seine Kollegen beim Buddytag in den Wahnsinn treibt. Wer regelmäßig seinen Podcast Fest und Flauschig (aktuell übrigens fast täglich auf Sendung) mit Jan Böhmermann hört und seine Musik kennt, weiß es allerdings besser. Olli Schulz mag vielleicht ein großes Kind sein, das führt aber auch dazu, dass er der Welt und seinen Mitmenschen mit neugierigem, unvoreingenommenem Blick begegnet.

Genau davon zeugt auch die Dokumentation, die Olli Schulz für den NDR realisierte und die im Dezember für einen Grimme Preis nominiert wurde: Für Die Geschichte eines Abends verbrachte Schulz einen Abend in einem Altersheim und sprach dort ausführlich mit vier Bewohnern jenseits der 80 Jahre. Dabei fließt der Kümmelschnaps und es wird viel gelacht — aber auch über Kriegserinnerungen gesprochen, über Wendepunkte im Leben, über die Jahre schwer erarbeitete Lektionen.

Altersheime sind momentan vor allem in den Medien präsent, weil man sie nicht mehr besuchen darf. Olli Schulz‘ Charme sorgt aber auch über die Entfernung hinweg für mehr Verständnis zwischen den Generationen. Wenn das kein Argument für ein starkes öffentlich-rechtliches Fernsehprogramm ist. Jetzt auf dem YouTube-Kanal des NDR: