Kaum wiederzuerkennen ist Nicole Kidman in ihrer Rolle der Ermittlerin Erin Bell vom Los Angeles Police Department, die in Destroyer durch einen Mordfall mit einem fehlgeschlagenen Undercover-Einsatz aus ihrer Vergangenheit konfrontiert wird. Struppiges dunkles Haar, teigige Wangen und tiefe Augenschatten zeugen von den Dämonen, mit denen sie sich tagtäglich herumschlägt.

Die aufreibende Suche nach den damaligen Drahtziehern wird für die Einzelgängerin zum Rachefeldzug an sich selbst. Regisseurin Karyn Kusama (The Invitation) wandet diese wenig kathartische Odyssee in von orthogonalen Linien dominierte, immer wieder von klotzigen Gebäuden verschattete Bilder, die trotz der langen, beobachtenden Einstellungen zu desorientieren drohen. Die Story selbst mag recht generisch sein, doch Kidmans rohe Performance und die für einen Cop-Thriller ungewöhnliche weibliche Perspektive auf das Geschehen hebt Destroyer deutlich über das Genre-Einerlei.

Destroyer ist derzeit im Netflix-Abo zu sehen und auf den meisten gängigen Plattformen zum Leihen und Kaufen verfügbar.