Auf der Berlinale 2015 ging der Silberne Bär für das Beste Drehbuch an den einzigen Dokumentarfilm im Wettbewerb: Der Perlmuttknopf von Patricio Guzmán verbindet die Geschichte Chiles mit bildgewaltiger Metaphorik.

Genau genommen ist der chilenische Dokumentarist dabei eine komplette Trilogie über sein Heimatland zu drehen (deren erster Teil Nostalgia de la Luz ebenfalls bei Filmfriend zu sehen ist). Im zweiten Teil nun spannt Guzmán einen Bogen von der Kolonialisierung Chiles über die letzten Überlebenden der Ureinwohner Patagoniens bis hin zu den Gräueln der Diktatur unter Augusto Pinochet.

Dabei gibt es ein paar talking heads und diverse reenactments — doch Der Perlmuttknopf ist mehr originell fließender Essayfilm denn trockene Geschichtsstunde. Denn bei Guzmán beginnt und endet alles mit dem Wasser, das die Küste Chiles umschließt, das das Leben aller Einwohner des Landes prägt und in dem sich schließlich auch die verhängnisvollen Perlmuttknöpfe wiederfinden. Indem er die Kulturgeschichte des Wassers erzählt, macht er auf poetisch soghafte Weise die im Pazifischen Ozean gebundenen Stimmen der Vergangenheit erneut hörbar.

Der Perlmuttknopf ist derzeit kostenlos auf Filmfriend, im Abo von Mubi, Filmingo und im Good!Movies-Channel auf Amazon Prime zu sehen. Außerdem zum Leihen und Kaufen verfügbar auf Amazon, iTunes und GooglePlay.