Mit der magischen Faszination eines Rubik’s Cube hat Cube von Vincenzo Natali wenig zu tun. Aber die zugrunde liegende Mechanik ist ähnlich frustrierend. Denn wie beim mehrfarbigen Zauberwürfel müssen auch die ProtagonistInnen im Low-Budget-Kulthorror von 1997 erst einmal kapieren, wie der Hase läuft, dass jede Entscheidung maßgeblichen Einfluss auf den Lösungsweg hat.

Cube sperrt grundverschiedene Charaktere auf engstem Raum zusammen. Die Frage nach dem Warum rückt schnell in den Hintergrund, denn die mysteriöse Würfelkonstruktion mit ihren sich permanent verschiebenden Kammern und hinterlistigen Fallen wird für die sechs Gefangenen schnell lebensgefährlich. Sie müssen lernen, trotz ihrer verschiedenen Werte, Ansichten sowie Philosophien miteinander umzugehen und ihre jeweiligen Stärken zielführend einzusetzen, um dem mörderischen Würfel-Labyrinth zu entfliehen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, denn der Mensch bleibt nunmal ein Mensch.

Ganz rund ist Natalis Film nie. Besonders die Besetzung gerät oft merklich an ihre schauspielerischen Grenzen. Trotzdem ist Cube eine spannende Variante des Kammerspiels, die stellenweise sogar nuancierte gesellschaftliche Beobachtungen bietet. Der spannendste Aspekt des Films ist jedoch bis heute, wie man aus einem schmalen Budget von nur rund 365.000 kanadischen Dollar ein durchaus mitreißendes Produkt schaffen kann. Und wenn es das etwas gewollte Ende von Cube nicht schafft, sollte zumindest dieser Umstand für Filmfans inspirierend sein.

Cube streamt aktuell bei Netflix, Amazon Prime, RakutenTV sowie dem Starz Play Amazon Channel und ist zum Leihen und Kaufen verfügbar bei Amazon, iTunes, Google Play, RakutenTV sowie Microsoft.