War es Schicksal oder Glück? So oder so: Bei der jüngsten Parlamentswahl in Dänemark ist Brigitte Nyborg (Sidse Babett Knudsen) von der Partei „Die Moderaten“ völlig unerwartet zur neuen Premierministerin des skandinavischen Landes gewählt worden und hat fortan das Ruder in der Hand. Mit idealistischem Elan geht sie ans Werk, will es Großkonzernen und Populisten zeigen — und muss doch bald erkennen, dass die Dynamiken, Verflechtungen und Beziehungen in einer modernen, liberalen und kapitalistischen Gesellschaft viel zu komplex und kompliziert sind, um ihre heeren Ziele ohne massive Widerstände zu erreichen.

Borgen, dieses Juwel der europäischen Serien-Landschaft, wirft in drei Staffeln einen Blick hinter die Kulissen des Parlaments und der Medien, nimmt sich jede Folge eines neuen Schwerpunktes an und belehrt all jene, die sich wünschen, Politiker würden einfach mal „mit der Faust auf den Tisch hauen“ um ihre Agenda durchzusetzen, eines Besseren. Daneben vergisst die von Adam Price erdachte Serie auch nicht seine Figuren, ihre persönliche und berufliche Entwicklung, und hält bis zum Ende ein konstant hohes erzählerisches Niveau. Das bessere House of Cards also, wenn man so will.

Alle drei Staffeln von Borgen sind bei Netflix verfügbar.