Heinrich Lohse hat die Sparsamkeit ein wenig übertrieben ausgereizt und sieht sich eines Tages unversehens in den Ruhestand versetzt. Dass seine Frau Renate erschrickt, als er plötzlich daheim erscheint, erzürnt ihn: „Ich wohne hier!“ — „Na ja“, weiß sie zu antworten, „aber doch nicht um diese Zeit!“

Pappa ante Portas gehört natürlich zu den Perlen im Spätwerk Loriots, der Film ist auch noch einmal ein Denkmal für seine Zusammenarbeit mit Evelyn Hamann und voll mit sehr zitierbaren Sprüchen, am bekanntesten sicher: „Mein Name ist Lohse, ich kaufe hier ein.“ Dass er auch für den heutigen Nachwuchs noch ohne Weiteres verständlich und vor allem komisch ist, ist keineswegs selbstverständlich – meiner Erfahrung nach funktionieren nicht alle seine Sketche und Scherze sofort, zu sehr persifliert er oft sehr spezifisch den Sound der Bürgerlichkeit, der die alte Bundesrepublik durchdröhnte.

Auch wenn Pappa ante Portas an wenigen Stellen Sketche einklebt, die nur bedingt mit dem Rest des Ganzen verschmelzen wollen, so wird der Film jedoch noch von mehr als Zeitkolorit zusammengehalten. Lohses deplatziertes Verhalten, seine Hilflosigkeit im Umgang mit der nicht-beruflichen Außenwelt und ihren Anforderungen und Erwartungen sind ebenso immer noch komisch wie die Komik, die durch die seltsamen Nebenfiguren in den Film eindringt.

Und wenn der Humor des Films so gar nicht landen will bei den jungen Leuten: Seien wir ehrlich, auch unter unseren Altersgenoss_innen ist das ja auch nicht durchweg der Fall.

FSK 0, empfohlen ab 10 Jahren

Bei Netflix in der Flatrate, auf zahlreichen Plattformen als VoD abrufbar.