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Gestreamt: Sean Connery

Ein Beitrag von Christian Neffe

Farewell, Mr. Bond: Am 31. Oktober 2020 ist Sir Sean Connery im Alter von 90 Jahren verstorben. Wir würdigen den charismatischen Schotten in unserer Reihe „Gestreamt“.

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Sean Connery in "Highlander", "James Bond jagt Dr. No" und "Marnie"
Sean Connery in "Highlander", "James Bond jagt Dr. No" und "Marnie"

Milchmann, Soldat in der Royal Navy, erfolgreicher Bodybuilder, Aktmodell, Baggerfahrer, Drucker, Pferdekutscher, Möbel- und Sargpolierer, Ritter: Sir Thomas Sean Connery war vieles, in erster Linie aber ein erfolgreicher und überaus charismatischer Schauspieler. Und dabei vor allem in Rollen als Soldat, Geheimagent und arabischer Adeliger zu sehen.

Stuart Crawford, CC BY-SA 3.0

Als Sohn einer protestantischen Reinigungsfrau und eines katholischen Fernfahrers am 25. August 1930 in Edinburgh geboren, verdiente Connery sein Geld ab Mitte der 50er-Jahre zunächst mit kleineren Rollen in TV-Produktionen und machte später — als erster Kino-James-Bond — die Figur des Doppelnull-Agenten unsterblich. Am 31. Oktober 2020 verstarb Connery, 14 Jahre nachdem er sich offiziell in den Ruhestand verabschiedet hatte, in Nassau.

In insgesamt 94 Filmen spielte er bis dahin mit - eine ziemlich lange Liste. Wir möchten Connery dennoch in unserer Kategorie „Gestreamt“ würdigen und haben uns deshalb umgeschaut, wo einige seiner ikonischsten Rollen im Stream verfügbar sind.

 

Sean Connery’s Filme im Stream

Das Geheimnis der verwunschenen Höhle (1959)

In der Fantasy-Produktion Das Geheimnis der verwunschenen Höhle verkörperte Connery den jungen Michael McBride, den der örtliche Lord als Nachfolger des zunehmend untätigen Gutsverwalters Darby O’Gill (Albert Sharpe) einsetzen will. Der sieht das gar nicht gern — und will sch Michaels Gunst sichern, indem er ihm seine Tochter Katie (Janet Munro) als Ehefrau anbietet. Sie lehnt das jedoch ab, weshalb Darby das Zwergenvolk aufsucht, um deren König gefangen zu nehmen und ihm die Erfüllung von drei Wünschen abzuringen. Einer davon: die Ehe zwischen Katie und Michael. Ein launiger Fantasy-Märchen-Streifen mit zu erwartendem Happy End und Sean Connery in einer prominenten Nebenrolle.

Verfügbar auf Disney+

 

Der längste Tag (1962)

Basierend auf dem gleichnamigen Buch von Cornelius Ryan, erzählt Der längste Tag von der Invasion der alliierten Truppen in der Normandie. Connery war hier in der Rolle des britischen Private Flanagan zu sehen — neben weiteren Schauspielgrößen wie Richard Burton, Henry Fonda und John Wayne, mit deren Prestige der damals junge Schotte natürlich noch nicht mithalten konnte. Der Film gilt als einer der aufwändigsten Kriegsfilme und letzten großen Kinofilme in Schwarz-Weiß — und ist deswegen allein schon aus historischer Perspektive sehenswert.

Verfügbar in der Flatrate von Sky und bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.

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Auftritte als James Bond

Der internationale Durchbruch gelang Sean Connery — wenig überraschend — in der Rolle des ersten Kino-James-Bonds. Vom Seriendebüt Dr. No über Liebesgrüße aus Moskau, Goldfinger, Feuerball und Man lebt nur zweimal, seine Rückkehr zu der Rolle (nach George Lazenbys Intermezzo) in Diamantenfieber bis zum inoffiziellen Ableger Sag niemals nie (einer Quasi-Neuverfilmung von Feuerball) durchlebten die Filme, in denen Connery aufspielte, einige Höhen und Tiefen. Die Höhen waren jedoch in der Überzahl — was nicht zuletzt am natürlichen, authentischen Charme des Hauptdarstellers lag, der für die Rolle wie maßgeschneidert war. Bis heute wird darüber gestritten, wer der beste James Bond ist. Unzweifelhaft dürfte jedoch sein, dass Connery die ikonischste der bislang sechs Kino-Inkarnationen des englischen Agenten ist. Nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass Connery Schotte war — was ihn auch zum subversivsten macht.

James Bond jagt Dr. No (1962), Liebesgrüße aus Moskau (1963), Goldfinger (1964), Feuerball (1965), Man lebt nur zweimal (1967), Diamantenfieber (1971) und Sag niemals nie (1983) sind allesamt nur zur Leihe bei allen gängigen VoD-Anbietern verfügbar.

 

Marnie (1964)

Alfred Hitchcocks Marnie beginnt ähnlich wie Psycho: Die Sekretärin Marnie Edgar (Tippi Hedren) bestiehlt ihren Chef um 10.000 Dollar, flüchtet damit aber nicht in ‚Bates Motel‘, sondern zu ihrer gehbehinderten Mutter, um sie nach Kräften zu unterstützen. Um an mehr Geld zu kommen, bewirbt sie sich beim Verlag von Mark Rutland (Connery) — erneut als Sekretärin. Der fühlt sich, trotz des Verdachts, sie könnte eine Diebin sein, zu ihr hingezogen. Beide kommen sich näher — und Marnie plündert eines Abends seinen Safe. Mark sucht sie auf und erpresst sie, damit Marnie ihn heiratet. So beginnt eine für beide destruktive Ehe, in deren Folge es zu Streits, handfesten Auseinandersetzungen und sogar einer Vergewaltigung kommt. Ebenso wird durch sie ein schweres Kindheitstrauma wieder an die Oberfläche gespült. Hitchcock auf dem Regiestuhl, Connery in der männlichen Hauptrolle — muss man noch mehr sagen?

Verfügbar bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.

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Mord im Orient-Expreß (1974)

In Sidney Lumets Verfilmung des berühmten Agatha-Christie-Romans Mord im Orient-Expreß verkörperte Sean Connery einen der 13 tatverdächtigen Zuginsassen, die von Hercules Poirot (Albert Finney) im Zuge des Mordes am Verbrecher Cassetti (Richard Widmark) ins Visier genommen werden. Als Colonel Arbuthnot blieb Connery einer seiner Stammrollen als stilvoller Soldat/Offizier treu, konnte angesichts des diversen Casts aber nur eine vergleichsweise geringe Leinwandpräsenz entfalten.

Verfügbar in der Flatrate von Amazon Prime Video und bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.

 

Der Wind und der Löwe (1975)

Ein Schotte wird zum Berber: In Der Wind und der Löwe von John Milius spielte Connery einen Anführer des indigenen nordafrikanischen Stammes, der sich gegen die korrupte Politik eines Sultans auflehnt. Um einen internationalen Zwischenfall zu provozieren und den Herrscher in Bedrängnis zu bringen, entführt Raisuli, so der Name der Rolle, die US-Amerikanerin Eden (Candice Bergen) und ihre zwei Kinder. Nach und nach kommen sich Eden und Raisuli beim Schachspielen näher, wodurch die Vorurteile allmählich schwinden. Das Ganze mündet in einer großen Schlacht zwischen Amerikanern, Deutschen und nordafrikanischen Stämmen und Nationen, aus der Raisuli als moralischer Gewinner hervorgeht.

Verfügbar in der Flatrate von Sky und bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.

 

Die Brücke von Arnheim (1977)

Erneut Zweiter Weltkrieg, erneut Westeuropa, erneut das Jahr 1944: Operation Market Garden läuft, die Alliierten wollen mit einer waghalsigen Aktion die besetzten Niederlande von den Deutschen befreien. Es mündet in eine Katastrophe. Connery tritt in Die Brücke von Arnheim abermals in einer Soldatenrolle auf, ist seit Der längste Tag jedoch zum Major General aufgestiegen und kommandiert neben Michael Caine die Streitkräfte, um die titelgebende Brücke zu erobern. Die Geschichte lehrt jedoch: Daraus wurde nichts.

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Highlander (1986)

Es kann nur einen geben — und sein Name ist Connor MacLeod alias Christopher Lambert. Zur Seite steht dem unsterblichen, im Schottland des 16. Jahrhunderts geborenen Krieger ein wenig überraschend ein ägyptischer Adeliger namens Juan Sánchez Villa-Lobos Ramírez — hier sehen wir Sean Connery also erneut in einer Rolle, die eigentlich nicht zu seiner Herkunft passt, die er aber mit Bravour ausfüllt. Highlander ist ein Historien-Fantasy-Klassiker, dem der Schotte seinen Stempel aufdrückte — So überzeugend, dass er auch in dessen Nachfolger von 1991 auftrat.

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Die Unbestechlichen (1987)

Brian De Palma erzählt in Die Unbestechlichen die Geschichte der Jagd einer Polizei-Spezialeinheit auf Al Capone (Robert DeNiro) nach — und besetzte dafür neben Kevin Costner auch Sean Connery. Connery spielt einen gealterten Polizisten, einen ruchlosen Pragmatiker, der mit aller Härter gegen das organisierte Verbrechen vorgehen will — und bringt seinem jüngeren, idealistischen Kollegen (Costner) noch so einige Lektionen bei, die letztlich den Erfolg der Aktion garantieren. Das wird ihm allerdings auch zum eigenen Verhängnis. Für die Rolle bekam Connery seinen ersten und einzigen Oscar als bester Nebendarsteller.

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Presidio (1988)

Erneut spielt Connery einen Soldaten, diesmal  Lt. Colonel Caldwell, der einen Mordfall im Militärstützpunkt Presidio an der Golden Gate Bridge untersuchen soll. Im Gegensatz zu seinem jungen Kollegen Jay Austin (Mark Harmon), der den Fall schnell aufgeklärt sieht — der Verdächtige kommt bei einem Autounfall ums Leben –, hat Caldwell jedoch so einige Zweifel an dessen Erkenntnissen. Was war das Motiv? Und gibt es womöglich Hintermänner in den eigenen Reihen? Peter Hyams‘ mitreißender Actionthriller gibt wenig überraschende Antworten.

Verfügbar in der Flatrate von Amazon Prime Video und bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.

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Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989)

Als Vater des ikonischen Abenteuer-Archäologen Indiana Jones suchte sich Steven Spielberg für den dritten Teil der Reihe ausgerechnet Sean Connery aus, den gerade einmal zwölf Jahre Altersunterschied von Harrison Ford trennen. Egal: Die Besetzung war perfekt und die Rolle grandios geschrieben. Wo zuvor eine überlebensgroße Vaterfigur gezeichnet wurde, entpuppte sich Henry Jones letztlich als leicht vertrottelter und hibbeliger Chaot, der die Gefangennahme durch die Nazis noch verschlimmert, indem er das Zimmer in Brand steckt. Die Chemie stimmte, der Charakter wuchs ans Herz — und war schlussendlich wohl auch einer der Gründe dafür, das Indiana Jones 3 bis heute der beste Teil der Reihe ist.

Verfügbar in den Flatrates von Amazon Prime Video, Joyn+ und TV Now sowie bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.

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Jagd auf roter Oktober (1990)

Und nochmal ein Auftritt als Soldat, diesmal jedoch unter Wasser: Als Kapitän zur See Marko Ramius lenkte Sean Connery in John McTiernans Jagd auf Roter Oktober die Geschicke des titelgebenden russischen Atom-U-Boots. Kurz vor dem Ende des Kalten Krieges spitzt sich die Lage zu: Die USA vermuten, dass das mit neuer Technologie ausgestattete U-Boot in Richtung USA unterwegs ist, um das Land unter Beschuss zu nehmen. CIA-Agent Jack Ryan (Alec Baldwin) hat jedoch eine andere Vermutung: Ramius könnte ein Überläufer sein. Ein handwerklich versierter, höchst spannender Spionage-Thriller vom Stirb-Langsam-Regisseur John McTiernan.

Verfügbar in der Flatrate von Amazon Prime Video und bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.

 

Forrester (2000)

Mal was Neues: In Forrester — Gefunden! von Gus Van Sant wurde Sean Connery für die Rolle des titelgebenden Schriftstellers gecastet, der den literarisch begabten, jungen Afroamerikaner Jamal (Rob Brown) fördert. Der einsiedlerisch lebende Autor findet über diese neue Freundschaft wieder Zugang zur Welt. Jamal hingegen bekommt zunehmend Probleme mit den Professoren an seiner Uni, die aufgrund seiner Hautfarbe und Herkunft nicht daran glauben, dass er der Verfasser seiner eigenen Arbeiten ist. Wunderbar gespieltes, berührendes Drama im Stile von Van Sants ähnlich gelagertem Good Will Hunting.

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Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (2003)

Es ist ein eigentlich trauriges Kapitel, mit dem Sean Connery 2003 seine Leinwandkarriere beendete: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen vereint sieben (Anti-)Held*innen der Literatur des 19. Jahrhunderts für eine Weltrettungsmission. Mit dabei: Tom Sawyer, Dorian Gray, Dr. Jekyll und Captain Nemo. Ein leider allzu simpler, technisch misslungener und zu sehr auf großes Krachbumm abzielender Blockbuster mit schwacher Figurenzeichnung und einem voraussehbaren Drehbuch. Einziger, kleiner Lichtpunkt: Sean Connery als Allen Quartermaine.

Verfügbar in den Flatrates von Amazon Prime Video, Joyn+ und Netflix sowie bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe.

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