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Best of Bären bei Arte: Acht Berlinale-Filme im TV-Programm

Ein Beitrag von Christian Neffe

Bei der Berlinale ist dieses Jahr alles anders — nicht jedoch beim Begleitprogramm auf Arte. Der Kultursender zeigt auch 2021 eine handverlese Auswahl ehemaliger Festivalbeiträge. Hier der Überblick.

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Berlinale-Filme bei Arte: Alles was Kommt / O Beautiful Night / Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot
Berlinale-Filme bei Arte: Alles was Kommt / O Beautiful Night / Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot

Der Berlinale findet in diesem Jahr zweigeteilt statt: Anfang März beginnt das digitale Online-Wettbewerbs-Screening, das Publikumsfestival soll nach aktuellem Stand im Juni folgen. Der deutsch-französische Kultursender Arte behält jedoch seine Tradition bei und zeigt Ende Februar acht Filme, die in den letzten Jahren bei der Berlinale liefen und teilweise ausgezeichnet worden. Wir bieten den Überblick und sagen, welche Filme sich besonders lohnen. Das Special findet sich in der Mediathek von ARTE hier

Mit Siebzehn (2016) von André Techniné

Läuft wann? Mittwoch, 17. Februar 2021, 20.15 Uhr

Inhalt: Damien (Kacey Mottet Klein) und Thomas (Corentin Fila), beide 17, gehen in dieselbe Klasse und können sich nicht ausstehen. Der adoptierte Thomas, ein Junge mit maghrebinischen Wurzeln, lebt auf einem entlegenen Bauernhof. Als seine Mutter ins Krankenhaus muss, nimmt Damiens Mutter, die Ärztin Marianne (Sandrine Kiberlain), Thomas vorübergehend auf. Die Feindschaft zwischen den Teenagern droht bald zu eskalieren. Doch nach und nach kommen sie sich näher.

Aus unserer Kritik: „Sehr liebevoll widmet sich André Techniné (…) seinen zwei Protagonisten, deren Gefühle sich so schnell und hart ändern wie das Wetter in dem in drei Trimester eingeteilten Film. (…) Was als Milieustudie beginnt, erweitert sich schnell zu einer Erzählung, die behutsam Einblick in das Seelenleben der zwei jungen Männer nimmt, die einfach noch nicht gelernt haben, wie man mit so etwas Großem und Ambivalentem wie der Liebe umgeht.“ (Beatrice Behn)

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Die Erbinnen (2018) von Marcelo Martinessi

Läuft wann? Mittwoch, 17. Februar 2021, 23 Uhr in Erstausstrahlung

Inhalt: Chela (Ana Brun) und Chiquita (Margarita Irún), ein lesbisches Pärchen, das bisher von ihrem reichen Erbe gelebt hat, steht vor finanziellen Problemen. Als Chiquita ins Gefängnis kommt, beginnt für Chela ein neues Leben: Sie eröffnet einen Taxidienst für ältere Frauen.

Aus unserer Kritik: „Das Bild, das (der Film) zeichnet, ist ein düsteres: Nicht umsonst ist der Film in Low Key gehalten, gerade die Szenen, die sich innerhalb des Hauses von Chela und Chiquita abspielen, sind sehr dunkel und lassen oft nur wenig erkennen – wie eine Gesellschaft, die nach Jahrzehnten der politischen Unruhen nicht zurückfindet in die Helligkeit. Und wird ein Fenster geöffnet, tut das Licht, das von draußen hereinscheint, fast in den Augen weh und blendet, als dass es erhellt.“ (Verena Schmöller)

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Remainder (2015) von Omer Fast

Läuft wann? Donnerstag, 18. Februar 2021, 2.20 Uhr

Inhalt: Der Londoner Tom (Tom Sturridge) verliert bei einem Unfall sein Gedächtnis. Von der vermeintlich verantwortlichen Bank erhält er 8,5 Millionen Pfund als Entschädigung — und als Schweigegeld. Da Tom keine Ahnung hat, worüber er schweigen soll, macht er sich mit Hilfe des Geldes daran, seine Vergangenheit zu rekonstruieren. Schauspieler sollen Fetzen seiner Erinnerung nachspielen und seinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.

Aus unserer Kritik: „Ob alles logisch zusammenpasst, kann man vielleicht entscheiden, wenn man den Film mindestens zweimal gesehen und lang und breit diskutiert hat. Dass er fasziniert, dass er nie langweilt, dass er einen mitnimmt auf eine verwirrende Reise, das erkennt man sofort. Und man fängt dann am liebsten gleich von vorne an.“ (Harald Mühlbeyer)

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There Will Be Blood (2007) von Paul Thomas Anderson

Läuft wann? Sonntag, 21. Februar 2021, 20.15 Uhr

Inhalt: Kalifornien zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Der Goldschürfer Plainview (Daniel Day Lewis) stößt bei der Suche nach Silber auf Öl. Von Gier gepackt kauft er mehr und mehr Land und wird zu einem reichen Mann. Doch immer wieder kommt es zu Unfällen, und schließlich wird Plainviews Stiefsohn durch eine gefährliche Explosion taub.

Aus unserer Kritik: „Lose auf Upton Sinclairs Buchvorlage Öl! basierend zaubert der Regisseur ein Sittengemälde des frühen 20.Jahrhunderts auf die Leinwand, das seinesgleichen sucht und das immer wieder assoziativ an die Ölmänner der Familie Bush und deren evangelikale Grundhaltung erinnert. Die Gier des Ölbarons Daniel Plainview und die Heuchelei des Mannes Gottes Eli Sunday – nimmt man sie zusammen, so bekommt man eine Ahnung davon, welche Art von Mensch die Geschicke der USA lenkt und leitet. Betrachtet man es auf diese Weise, ist There will be Blood kein ‚history piece‘, sondern eine gnadenlose Analyse des Kapitalismus bis in unsere unmittelbare Gegenwart hinein.“ (Joachim Kurz)

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Alles was kommt (2016) von Mia Hansen-Løve

Läuft wann? Mittwoch, 24. Februar 2021, 20.15 Uhr

Inhalt: Philosophielehrerin Nathalie (Isabelle Huppert) unterrichtet am Pariser Lycée, veröffentlicht Texte in einem kleinen Verlag und führt mit ihrem Mann und ihren beiden erwachsenen Kindern ein scheinbar perfektes Leben. Doch eines Tages verändert sich alles: Ihr Mann verlässt sie wegen einer anderen Frau, ihr Verlag findet ihre Ansichten nicht mehr zeitgemäß, und ihre alte Mutter muss in einem Altersheim rundum versorgt werden.

Aus unserer Kritik: „Will man es spitz formulieren, ist Alles was kommt zielgruppenoptimiertes Kino für die programmkinoaffine Zuschauerschaft 50+ vorwiegend weiblichen Geschlechts. Ein erstes und durchaus reifes Alterswerk der eigentlich noch recht jungen Filmemacherin Mia Hansen-Løve  — und genau das überrascht dann doch.“ (Joachim Kurz)

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Lotte Eisner — Ein Leben für den Film (2020) von Timon Koulmasis

Läuft wann? Mittwoch, 24. Februar 2021, 21.50 Uhr in Erstausstrahlung

Inhalt: Lotte Eisner ist eine der interessantesten Frauenfiguren der deutsch-französischen Kulturgeschichte: Geboren in Berlin, hat sie als deutsch-jüdische Exilantin Pionierarbeit in der Cinémathèque française geleistet und die Entwicklung der Nouvelle Vague und des Neuen Deutschen Films bis zu ihrem Tod publizistisch begleitet.

 


O Beautiful Night (2019) von Xaver Böhm

Läuft wann? Mittwoch, 24. Februar 2021, 22.45 Uhr in Erstausstrahlung

Inhalt: In dieser faustischen Geschichte begegnet der ängstliche Yuri (Noah Saavedra) dem Tod. In einer folgenreichen Nacht muss sich Yuri seinen Ängsten stellen.

Aus unserer Kritik: „So bleibt O Beautiful Night tatsächlich vor allem aufgrund der schönen Nachtbilder, die uns der Titel so poetisch verspricht, in Erinnerung. Man bereut es als Zuschauer_in nicht, Böhm und dessen Kreativ-Team auf diesem Berlin-Trip begleitet zu haben; dafür hat man zu viel Eindrückliches gesehen und gehört. Man hätte sich allerdings gewünscht, dabei interessanteren Figuren und einem stärkeren Plot folgen zu dürfen.“ (Andreas Köhnemann)

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Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot (2018) von Philip Gröning

Läuft wann? Donnerstag, 25. Februar 2021, 23.55 Uhr in Erstausstrahlung

Inhalt: Im letzten Sommer ihrer Schulzeit leben die Zwillinge Robert (Josef Mattes) und Elena (Julia Zange) in ihrer eigenen Welt. Die Geschwister sind in ihrer Hass-Liebe zu einander gefangen und durch ihre Leidenschaft fürs Wetten verbunden. Als Elena eifersüchtig wird, weil sie vermutet, dass Robert mit ihrer besten Freundin geschlafen hat, fordert sie ihn zu einer Wette heraus..

Aus unserer Kritik: „(Der Film) füllt seine Momente mit wundervoller Kameraarbeit, die die Umgebung, die Hitze, den scheinbaren Stillstand von Zeit, der erst gedehnt und dann stark gerafft wird, in anmutige Bilder kleidet, die Sehnsucht erwecken nach so viel Sommerzeit. Doch es verliert sich der emotionale Anschluss an seine Figuren, der Gröning in seinen vorherigen Werken noch gelang, und der Film kippt zusehends ins Dozieren, statt ins gemeinsame Philosophieren und Erfahren, was einem das Erlebnis vor allem aufgrund der stark gedehnten Zeit oftmals belehrend erscheinen lässt.

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