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Très chic! - 6 modebewusste Filme

Mode spielt in der Form von Kostümdesign eine große Rolle. Welche Filme aber machen die Modebranche und ihre Kunst selbst zum Thema?

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Titelbild zu Mode im Film
Der Teufel trägt Prada / In einem Land, das es nicht mehr gibt / Halston

In einem Land, das es nicht mehr gibt (2022) von Aelrun Goette

Das Coming-of-Age-Drama In einem Land, das es nicht mehr gibt (Kinostart: 6. Oktober) befasst sich mit der offizielen und alternativen Modeszene der DDR – zwei Milieus, die filmisch bisher kaum beleuchtet wurden. Im Zentrum steht die Jugendliche Suzie (Marlene Burow), die gerade von der Schule geflogen ist. Der Arbeit in einem Kabelwerk kann sie jedoch entgehen, indem sie unverhofft als Model durchstartet, als Gesicht der populären Modezeitschrift Sibylle.

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Die Drehbuchautorin und Regisseurin Aelrun Goette verarbeitet hier autobiografische Erlebnisse; sie selbst wurde im Ostberlin der ausklingenden 1980er Jahre als Model auf der Straße entdeckt. Der Film gewährt sowohl einen glaubhaften Einblick in die Mainstream-Modebranche jener Zeit als auch in die damals bestehende Subkultur. Als Kostümdesignerin war hier Regina Tiedeken tätig, die schon oft mit Bora Dagtekin zusammengearbeit und auch im deutschen Kinderkino Erfahrungen gesammelt hat. Goette und ihr Team entwerfen einen faszinierenden Kosmos, der auch von seinen Nebenfiguren lebt, etwa Claudia Michelsen als Chefredakteurin oder David Schütter als Fotograf.

Andreas Köhnemann

Der Teufel trägt Prada (2006) von David Frankel

In dieser Verfilmung des gleichnamigen, 2003 veröffentlichten Romans von Lauren Weisberger geht es einerseits um Glamour und Fiesheiten in der Fashion-Welt. Andererseits ist sie vor allem eine Bühne für die Edelmimin Meryl Streep, die hier in Anlehnung an die US-Vogue-Chefin Anna Wintour lustvoll-herrisch die Chefredakteurin Miranda Priestly des fiktiven Modemagazins Runway verkörpert.

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Diese lernen wir wiederum durch die Augen der Uni-Absolventin Andrea Sachs (charmant: Anne Hathaway) kennen, die versucht, ein Jahr als Mirandas Assistentin zu überstehen. Mit Stanley Tucci als künstlerischem Leiter der Zeitschrift und Emily Blunt als Kollegin der Protagonistin ist Der Teufel trägt Prada auch in den Nebenparts hervorragend besetzt. Hinzu kommt ein toller Soundtrack, u.a. mit Songs von Madonna, Alanis Morissette und Moby. Ein Film mit satirischem Blick auf die Branche, der dennoch deren besondere Anziehungskraft anzuerkennen vermag.

Andreas Köhnemann

Last Night in Soho (2021) von Edgar Wright

Für die junge Eloise (Thomasin McKenzie) bedeutet der Wunsch, in der Modebranche zu arbeiten, zunächst einmal, dass sie ihr Nest verlassen muss: Sie zieht vom kleinen Haus auf dem Lande direkt ins Herz von London, in den Stadtteil Soho, und beginnt dort ihr Studium als Modedesignerin. Inspiration findet sie vor allem im Stil der Swinging Sixties, einer Zeit, der sie auch musikalisch zugetan ist. Diese Nostalgie wird noch dadurch verschärft, dass sich ihr studentisches Umfeld als ziemlich toxisch erweist — und so flüchtet sie sich umso mehr in die Vergangenheit. Doch auch dort lauern allerhand zwischenmenschliche Schrecken…

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Mit seinem ersten Psycho-Horror-Thriller dekonstruiert der bislang für Action-Komödien bekannte Edgar Wright (Baby Driver) jegliche Nostalgie nach einer vermeintlich „guten alten Zeit“. Die wird in diesem Film einerseits durch die Musik, andererseits durch die Mode verkörpert. Letztere weckt mit ihren elegant-verspielten Designs zunächst einmal positive Assoziationen, die Wright dann aber umso stärker zu brechen weiß. Dennoch lässt dieser Film an der Ikonizität der Mode der damaligen Zeit keinerlei Zweifel, fängt ihre Eleganz treffend ein und erhebt sie überdies zu einem Statussymbol: Ein schickes Kleid kann als Eintrittskarte für einen elitären Club dienen…

Christian Neffe

Kingsman: The Secret Service (2014) von Matthew Vaughn

„Manieren machen Menschen“, lautet einer der Leitsätze von Harry Hart (Colin Firth), seines Zeichens Ritter beim englischen Super-Geheimdienst Kingsman. Entsprechende Kleidung gehört aber offensichtlich auch dazu, denn eine der ersten Amtshandlungen, die der Nachwuchs-Kingsman Eggsy (Taron Egerton) zu durchlaufen hat, ist, sich in der Hausschneiderei erstmal einen maßgefertigten Anzug zusammenschnippeln zu lassen. Die Gentleman-Attitüde der Agenten zeigt sich hier in allen Facetten — und damit natürlich auch in der Kleidung. Und nicht zuletzt dient besagte Schneiderei ja auch als Zugangspunkt zur Basis des Geheimdienstes…

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Im dezenten, aber doch deutlichen Kontrast dazu steht im Übrigen die Kleidung des Antagonisten (Samuel L. Jackson), der sich zwar auch in Smoking wirft, diesen aber mit bunten Hemden und Cappys ergänzt. Frevel!

Christian Neffe

Halston (2021) von Daniel Minahan

Guten Filme und Serien gelingt es, mich trotz eines Themas, für das ich mich privat so gar nicht interessiere, mich für genau dieses Thema zu begeistern. Das war etwa der Fall bei I, Tonya (Eiskunstlauf), bei The Crown (englische Monarchie), und das war zuletzt bei Halston der Fall. In der Miniserie verkörpert Ewan McGregor diesen, wie ich erst beim Schauen lernte, für die Disco-Ära und darüber hinaus so prägenden Modedesigner, von seinen frühesten Anfängen bis zu seinem Ende. Dabei rückt sowohl der kreative Prozess des Mode-Erschaffens in den Mittelpunkt als auch die wirtschaftlichen Mechanismen der Branche selbst.

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Denn der eigene Name ist sehr schnell verkauft, wenn man an Startkapital kommen will, und gehört dann im Zweifel jemand anderem, der ihn einfach auf Parfüms, Möbel und Taschen draufklatschen kann, ohne dass man etwas damit zu tun hätte. Und irgendwann wird der Name zum Label, das völlig unabhängig von der Qualität der Produkte für Verkaufszahlen sorgt. Ein spannender Einblick ins Modebusiness in sechs packenden Folgen.

Christian Neffe

Mahagoni (1975) von Berry Gordy

Die 1944 in Detroit geborene Diana Ross wird in erster Linie als erfolgreiche Sängerin verehrt, etwa als Frontfrau der Band The Supremes. Doch auch als Schauspielerin vermochte Ross zu überzeugen, wurde für ihre Hauptrolle in Lady Sings the Blues (1972) sogar für einen Oscar nominiert. Der Film Mahagoni (1975) wurde von der Presse indes bitter verrissen, hat inzwischen aber eine absolut verdiente Neubetrachtung und -bewertung erfahren.

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Ross verkörpert hier die Modeschöpferin Tracy Chambers, die sich ihren Aufstieg hart erkämpfen musste und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere die Vergangenheit Revue passieren lässt. An ihrer Seite spielen Billy Dee Williams als Aktivist und Anthony Perkins als Fotograf. Ross entwarf für den Film ihre eigenen Kostüme. In Szene gesetzt wurde das Drama von dem berühmten Musikproduzenten Berry Gordy, dem Gründer der Schallplattenfirma Motown Records. Musik und Mode – eine umwerfende Kombination!

Andreas Köhnemann

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